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Zwölfuhrläuten Traunfeld in der Oberpfalz

Traunfeld liegt an der Grenze der Landkreise Neumarkt und Nürnberger Land und damit an der Trennlinie zwischen Oberpfalz und Mittelfranken. Die katholische Pfarrkirche St. Willibald steht nach ihrer Renovierung wie ein Juwel im Dorf.

Von: Georg Impler

Stand: 07.07.2013 | Archiv

Der aus dem elften Jahrhundert stammende Turm scheint für das Gotteshaus beinahe zu schwer, gäbe ihm nicht die elegante, achtseitige Spitzhaube etwas Himmelstrebendes.

Malerisches Ensemble

Zusammen mit dem ebenfalls ziegelroten Walmdach des barocken Pfarrhofs und dem Laubgrün der Bäume bietet das Ensemble ein malerisches Bild ländlicher Ruhe. Denn man ist hier, wie es in der Chronik heißt, "etwas abgeschieden vom großen Weltgeschehen" und, so ließe sich hinzufügen, auch von den rauen Jurawinden. Denn der Platz, der vor bald tausend Jahren für die Kirche ausgewählt worden war, liegt in einer Talmulde des oberpfälzisch-fränkischen Jura.

Mehrmaliger Glaubenswechsel

Traunfeld bezeichnet sich als altes Pfarrdorf, denn von 1336 bis 1991 hatte es immer seinen eigenen Pfarrherrn - eine über sechshundertjährige Tradition, die nur im dreißigjährigen Krieg unterbrochen worden war. Es mag zwischendurch auch einmal ein protestantischer Geistlicher gewesen sein, denn auch Traunfeld erlebte nach der Reformation einen mehrmaligen Glaubenswechsel.

Glocke aus dem 18. Jahrhundert

Das gedrungene, barocke Langhaus der Kirche wurde Ende des 17. Jahrhunderts barockisiert und mit dem viersäuligen Altar und Kunstwerken des Rokoko ausgestattet.
Eine der drei Glocken stammt aus dem Jahre 1724 und wurde in Amberg gegossen, die anderen kamen 1954 als Ersatz für die im Krieg Abgelieferten hinzu. Denn um den Turm seiner Glocken zu berauben, war Traunfeld dann doch nahe genug am Weltgeschehen.


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