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Zwölfuhrläuten Neukirchen in der Oberpfalz

Der heilige Martin ist Schutzheiliger der Reisenden, aber auch der Armen und Bettler, mit denen er den Mantel teilte. Vor 1.700 Jahren, 316, ist er vermutlich geboren. Aber auch ohne runden Geburtstag hätte er sich über die freundliche Pfarrkirche von Neukirchen gefreut.

Von: Regina Fanderl

Stand: 05.06.2016 | Archiv

Der Ort liegt an den Hängen des auslaufenden Oberpfälzer Jura. Rund herum umgeben von Wald, Äckern und Wiesen, hat er sich seinen dörflichen Charme bewahren können.

Bekanntes Gnadenbild

Die Pfarrkirche, begrenzt vom Friedhof, steht erhöht mitten drin und schaut mit ihrem ziegelroten Satteldach und der zweistöckigen Kuppel auf dem Turm weit übers Land hinaus. Genaue Erkenntnisse über die Entstehung der schönen Dorfkirche gibt es nicht. Die beiden Spitzbogenfenster hinter dem Hochaltar und die Fundamente des Turms mit dem gotischen Eingang zum ehemaligen Läuthäusl, lassen auf einen Baubeginn spätestens im Mittelalter schließen.
Im 18. Jahrhundert bekam sie ihre barocke Ausstattung. Etwa das Deckengemälde im Langhaus mit seinem geschwungenen Stuckrahmen. Es zeigt betende Menschen, die auf Stufen knien und die in den Wolken thronende Heiligste Dreifaltigkeit um Hilfe anflehen. Im Hintergrund sind – bis heute unverkennbar – Neukirchen und die Kirche zu sehen.
Das Fresko im Chor zeigt die Wallfahrt zur Muttergottes in Neukirchen beim Heiligen Blut. Das bekannte Gnadenbild nahe der Grenze zu Böhmen war ganz offenbar auch den knapp 100 Kilometern entfernt lebenden Namensvettern wichtig.

Herz-Jesu-Bruderschaft

Ein Besonderheit in Neukirchen ist bis heute die 1779 gegründete Herz-Jesu-Bruderschaft. Das ist eine, auch Frauen zugängliche Vereinigung, deren Hauptzweck die andächtige und eifrige Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu ist. Höhepunkt im Jahreslauf ist das alljährliche Bruderschaftsfest am dritten Freitag nach Pfingsten.
Das größte kirchliche Fest ist heuer allerdings die Feier zur ersten Erwähnung der Pfarrei vor 690 Jahren.


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