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Zwölfuhrläuten Berching in der Oberpfalz

Wie malerisch sich das achttausend Einwohner Städtchen Berching erhalten hat, fällt dem Besucher schon auf, wenn er auf der steinernen Johannesbrücke die Sulz überquert, um zum Stadtplatz zu gelangen. Den wahren Überblick bietet aber die Turmgalerie der St. Lorenzkirche.

Von: Georg Impler

Stand: 21.02.2016 | Archiv

Nicht dass man die drei mittelalterlichen Glocken übersehen würde, doch die versprochene Aussicht verlockt zum Weitersteigen. Und dann präsentiert es sich dem Auge, das Panorama mit der dreizehntürmigen Stadtmauer und den vier Toren. Es ist einfach großartig. Darum werden auf Anmeldung auch Führungen in den Turm angeboten.

Kirchenbau bereits im 9. Jahrhundert

Urkundlich erwähnt wurde Berching erstmals im Jahr 883 als "Villa Pirihinga", ein Name, der auf eine bajuwarische Gründung deutet. Noch vor 912 gelangte die Ansiedlung in den Besitz der Eichstätter Bischöfe und wird bereits 1314 als "civitas" also als Stadt, bezeichnet.
Die Baugeschichte des im Gegensatz zur Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt als alte Pfarrkirche Sankt Lorenz bezeichneten Gotteshauses beginnt mit einer "Capella" im neunten Jahrhundert. Langhausmauern und der mächtige Chorturm mit seinen Klangarkaden sind mittelalterlichen Ursprungs.

Werke der Donauschule

Als wertvollster Schmuck der dreijochigen Wandpfeilerkirche gelten die drei Altäre, besonders der Hochaltar mit den spätgotischen Schnitzarbeiten. Neben Maria Krönung im Zentrum zeigen sie auf den Flügel Reliefs zu Leben und Martyrium des Kirchenpatrons. Die 1982 restaurierten acht Tafelbilder der Seitenaltäre entstanden um 1515, zeugen von einer meisterlichen Hand und deuten auf die Donauschule hin, deren bedeutendster Vertreter Albrecht Altdorfer war.

In die heurige Fünfhundertjahrfeier der weitum bekannten Berchinger Ölbergandacht wird zu den wertvollen Glocken auch die historische Johann Michael Bittner Orgel einstimmen.


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