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Zwölfuhrläuten Oberviechtach in der Oberpfalz

Das malerische Oberviechtach gilt als Stadt mit goldener Geschichte. Es liegt zwischen Amberg und der tschechischen Grenze im Herzen des Oberpfälzer Waldes.

Von: Dr. Jörg Haller

Stand: 15.05.2011 | Archiv

Im Mittelalter sind hier bereits Metalllagerstätten erschlossen worden und noch heute findet man in der Oberviechtacher Gegend die reichsten Goldvorkommen Bayerns. Ein spannender Geschichtslehrpfad führt zu den Spuren der Goldsucher und mit Glück und einem Goldwäscher-Diplom kann hier jeder fündig werden.

Rokokopracht

Im alten Ortskern von Oberviechtach, das 1130 erstmals urkundlich erwähnt wurde, steht auf einer Anhöhe die katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Der Turm mit seiner barocken Doppelzwiebel und den vier Glocken erinnert im unteren Teil noch an den gotischen Vorgängerbau. Der brannte 1773 weitgehend ab und wurde durch einen Rokokobau ersetzt. Fein gearbeitete, farbenfrohe Deckenfresken im Stichkappengewölbe zeigen Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons. Die prächtigen Altäre mit den Reliquienschreinen für die Heiligen Basilius und Fortunatus sowie die filigrane Kanzel strahlen in ihrer Vergoldung. Die Kirchenerweiterung von 1965 schuf westseitig einen hohen Raum mit Flachdecke und einer neuen Orgelempore.

Dr. Eisenbarth-Festspiel

Oberviechtach ist auch durch Dr. Johann Andreas Eisenbarth wohl bekannt. Der berühmte Wanderarzt und erfolgreiche Chirurg wurde 1663 hier geboren und hat - wie ein Studentenlied berichtet - "die Leut' nach seiner Art kuriert". Die Stadt erinnert in ihrem Museum an ihn und brachte 2002 zum 50. Jubiläum der Stadterhebung sogar erstmals das Dr. Eisenbarth-Festspiel zur Aufführung. Seither lassen in den jährlichen, sehr aufwendigen Inszenierungen über 120 Akteure die Barockzeit wieder aufleben und nutzen dazu den alten Oberviechtacher Marktplatz als imposante Kulisse.


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