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Zwölfuhrläuten Falkenberg in der Oberpfalz

Falkenberg im Landkreis Tirschenreuth gehört zum Waldsassener Stiftsland und entwickelte sich zu Füßen einer über der Waldnaab auf einem gigantischen Granitfelsen vor über tausend Jahren erbauten Burg. Sie gab dem Markt den Namen.

Von: Georg Impler

Stand: 25.05.2008 | Archiv

Im 14. und 15. Jahrhundert war die erstmals 1154 urkundlich erwähnte Festung schlossähnlich ausgestattet und zu einem Lieblingsaufenthalt zahlreicher Waldsassener Äbte geworden, verfiel aber nach dem 30-jährigen Krieg und wurde 1936 von dem später als Widerstandskämpfer hingerichteten Graf von der Schulenburg gekauft und neu aufgebaut.

Silhouette mit Burg und Kirche

Die Burg und die stattliche katholische Pfarrkirche St. Pankratius bestimmen die Silhouette des 1.000-Einwohner-Orts. Den an Stelle der 1905 abgerissenen Dientzenhofer Barockkirche errichteten neuromanischen Saalbau kennzeichnet sein markantes Bruchsteinmauerwerk, der stattliche Turm mit Spitzhaube, der halbrund schließende Chor auf der Südseite und sein steiles Satteldach.

Renoviert mit farblichen Fenstern und Blattgold

Das 2007 neu renovierte Kirchenschiff strahlt mit der Holzfelderdecke, dem Rundpfeiler gezierten Chorbogen, dem Licht der farblich subtil abgestimmten Rundbogenfenster und den formstrengen, blattvergoldeten gläsernen Haupt- und Seitenaltären eine beinahe mystische Weihe aus und lädt zur Meditation ein.

Glockenklang und Zoigl-Bier

Die vier in D, Fis, A und H gestimmten Glocken hat man 1950 als Ersatz für das im Krieg eingezogene Geläut beschafft. Am Vormittag des 25. Mai läuten sie zum 100-Jahr-Jubiläum der Kirchenweihe und um die Mittagszeit schenkt man sich wohl schon das bekannte Falkenberger Zoigl-Bier ein, das dort nach überliefertem Recht in jedem alten Anwesen, also auch im Pfarrhof, gebraut wurde und vielfach noch wird. Der sechszackige Stern, den man vor's Haus hängte, wenn der Ausschank begann, gab dem Bier den Namen.


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