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Zwölfuhrläuten Erbendorf in der Oberpfalz

Am südlichen Rand des Naturparks Steinwald im waldreichen Fichtelnaabtal liegt Erbendorf. Knapp 5.500 Einwohner zählt der Ort im Landkreis Tirschenreuth.

Von: Georg Impler

Stand: 06.12.2009 | Archiv

Erbendorf wird erstmals im Jahre 1109 in einer Urkunde des Papstes Paschalis II. erwähnt.Bereits im Mittelalter war der Ort ein Markt mit Stadtrechten. 1842 wurde er durch König Ludwig I. 1842 formell zur Stadt erhoben und versteht sich heute nicht zuletzt wegen seiner Naturschönheiten als eines der touristischen Zentren in der nördlichen Oberpfalz.

900-Jahr-Feier

Das 900-Jahr-Jubiläum hat man mit zahlreichen Veranstaltungen begangen: unter anderem mit zwei Sonderausstellungen und einem historischen Festzug, mit denen man nicht nur an glorreiche, wie etwa Friedrich Barbarossas Hoftag, sondern auch an schwere Zeiten erinnerte: an die drei großen Stadtbrände zum Beispiel oder die konfessionelle Zerrissenheit im 16.Jahrhundert.

Fichtelgebirgsgranit und viel Licht

Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt steht inmitten eines malerischen, mit Laubbäumen, Rasenflächen und Fichtelgebirgsgranit gestalteten Kirchhofs. Übrigens hat man in der ganzen Stadt nicht mit diesem so schönen wie unverwüstlichen, heimischen Naturstein gespart und damit zahlreiche Straßen, Wege und Plätze rechtzeitig zum großen Jubiläum gepflastert.

Das Gotteshaus mit dem überraschend geräumigen, Licht durchfluteten Saal hat seit dem 15. Jahrhundert immer wieder gründliche Umgestaltungen erfahren, die letzte 1923, als man das Langhaus um den Emporenraum vergrößerte. Das schlug sich auch in der Ausstattung und ihren Kunstschöpfungen des 18. bis 20. Jahrhunderts nieder.

Barock, und doch modern

Besonders hervorzuheben: die spätbarocken Seitenaltäre und das an den Prinzipien der barocken Deckenmalerei orientierte, riesige Deckengemälde mit der Muttergottes und den 14 Nothelfern. Rudolph Schmalzl hat es 1927 bis 29 geschaffen. Im neuromanischen Turm, mit seiner Grünspanfarbenen Spitzhaube läuten vier Glocken.


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