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Zwölfuhrläuten Kirchenlaibach in Oberfranken

Urkundlich erwähnt wurde Kirchenlaibach erstmals 1233 – als Schenkung ans nahegelegene, berühmte Prämonstratenser-Kloster Speinshart. Bahnreisenden ist Kirchenlaibach seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Eisenbahnknotenpunkt bekannt.

Von: Annerose Zuber

Stand: 26.05.2013 | Archiv

Die katholische Dreifaltigkeitskirche dagegen hat eine wesentlich kürzere Geschichte – sie wurde heute vor genau 50 Jahren - am Dreifaltigkeitssonntag 1963  - geweiht.

Dreifaltigkeit auch im Grundriss

Weil die alte St. Ägidiuskirche nach Kriegsende durch den Zuzug von Vertriebenen zu klein geworden war, wurde das wuchtige Gotteshaus errichtet – direkt auf der Europäischen Hauptwasserscheide Atlantik-Schwarzes Meer, die sich hier über das Fichtelgebirge zieht.
Der Architekt des streng gegliederten Baus, Friedrich Haindl, hat das Patrozinium der Dreifaltigkeit im Grundriss ganz bewusst als Dreieck umgesetzt. In dem hohen, hellen Gotteshaus laufen die Bankreihen von vier Seiten auf den monumentalen Kalkstein-Altar zu - und auf das große moderne Chorbild, das die Dreifaltigkeit mit drei Kreisen darstellt.

Gruft des Bauherrn

In der kleinen Seitenkapelle findet sich die Gruft des 1998 verstorbenen Pfarrers Peter Schwarzfischer - er dürfte damit der letzte Geistliche im Bistum Regensburg gewesen sein, der einer alten Tradition folgend als verantwortlicher Bauherr in "seiner" Kirche beigesetzt wurde.

Freistehender Glockenturm mit offener Spitze

Zum Kirchenjubiläum erklingen heute nicht nur die vier Bronzeglocken im freistehenden Glockenturm mit seiner markanten offenen Spitze, sondern auch die vier Stahlglocken von St. Ägidius, der alten Pfarrkirche von Kirchenlaibach. Die Geläute der beiden Gotteshäuser sind aufeinander abgestimmt und erschallen gemeinsam an hohen Feiertagen und läuten traditionell auch jeden Samstag um 14 Uhr den Feierabend ein.

Jubiläumsablass

Zum 50-jährigen Bestehen der Dreifaltigkeitskirche hat noch Papst Benedikt der Pfarrei Kirchenlaibach einen Jubiläumsablass erteilt, der heute und am  9. Juni gilt.


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