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Zwölfuhrläuten Zeyern in Oberfranken

Der Ort gehört zur Gemeinde Marktrodach bei Kronach; Tor zum Frankenwald wird er auch genannt. Anders als die meisten Orte der Umgebung war Zeyern nach der Reformation katholisch geblieben und dafür im 16. Jahrhundert von den Soldaten des berüchtigten Bayreuther Markgrafen Albrecht Alcibiades niedergebrannt worden.

Von: Ursula Naumann

Stand: 21.10.2001 | Archiv

Große Feuersbrunst

Die dem Hl. Leonhard, dem Schutzpatron der Pferde, geweihte Kapelle wurde immer wieder umgebaut und im Laufe der Jahre zu einer richtigen Kirche erweitert. Auch sie wurde wiederholt ein Raub der Flammen, im 30-jährigen Krieg - damals blieben lediglich vier Häuser vom ganzen Dorf übrig - und bei einem Dorfbrand im 18. Jahrhundert: Heute hat uns Gott mit einer großen Feuersbrunst heimgesucht und sind in Zeyern abgebrannt 19 Häuser, 13 Städel, die Kirche, der Turm, das Pfarrhaus, die Gemeindeschmiede und der Gemeindestadel, berichtet der Chronist.

Zahlreiche Kunstwerke

Im Jahr 1784, etwa 50 Jahre nach dem Großbrand, hat der Fürstbischof von Bamberg und Würzburg, Franz Ludwig von Erdthal, den Wiederaufbau der nun prächtig ausgestatteten Kirche feierlich geweiht. Der hohe Kirchturm ist schon von weitem sichtbar. An der Kirchhofmauer begrüßen die Steinfiguren der Apostel Jakobus und Paulus und die des Hl. Leonhard und des Johannes von Nepomuk den Besucher und bereiten ihn auf die reichen Schätze im Kircheninneren vor, auf barocke Deckengemälde, auf goldglänzende Altäre und Stuckverzierungen sowie auf viele vergoldete Schnitzfiguren. Diese zahlreichen Kunstwerke machen die Leonhardskirche von Zeyern zu einer der schönsten Kirchen des Frankenwaldes.

Hier läuten im Jahr des 450. Jubiläums der Pfarrei Zeyern die vier Glocken der Leonhard-Kirche zur Kirchweih. Als Jubiläumsmotto hat der gegenwärtige Pfarrer gewählt: Fürchte dich nicht - glaube nur!


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