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Zwölfuhrläuten Viereth-Trunstadt in Oberfranken

Weit ins Maintal ertönen vom Kirchhügel in Viereth die drei Glocken der katholischen St. Jakobuskirche. Sie sind dem Kirchenpatron, Jakobus dem Älteren, sowie Christus und der Muttergottes geweiht.

Von: Annerose Zuber

Stand: 10.07.2011 | Archiv

Der Ort direkt vor den Toren Bambergs feiert mit einem großen Dorffest Ende Juli und zahlreichen anderen Veranstaltungen sein 1.100-jähriges Bestehen.

Früher geteilt

Erstmals wurde die Ansiedlung in einer Schenkungsurkunde des ostfränkischen Königs Konrad I. im Jahre 911 erwähnt. Der Name leitet sich aus der althochdeutschen Bezeichnung für Viehweide ab. Mitten durch den Ort fließt der Viehbach. Er diente Jahrhunderte lang als Grenze zwischen den Hochstiften Bamberg und Würzburg. Erst seit 1807 gehört Viereth wie der Nachbarort Trunstadt vollständig zum Bistum Bamberg. Die frühere Teilung des Dorfes führte zu kuriosen Episoden: So wurde der traditionelle Kirchweihfrieden stets von allen Herrschern auf einem Grenzstein mitten im Viehbach ausgerufen. Dies veranschaulicht der Ortsbrunnen sehr lebendig.

Einst Kapelle

Den größten Einfluss hatten von 1233 bis zur Säkularisation die Benediktiner aus dem nahegelegenen Bamberger Kloster St. Michael, die hier Ländereien erwarben und in Viereth auch Wein anbauten. Sie errichteten auch 1604 den Fachwerkbau, in dem heute das Rathaus der Gemeinde Viereth-Trunstadt untergebracht ist. 1762 ersetzte man die baufällige spätmittelalterliche Kapelle durch die heutige barocke Pfarrkirche. Ein großes Bildnis des Kirchenpatrons Jakobus schmückt eine Seitenwand. Im Zentrum des Hochaltars steht das Kreuz, flankiert von Petrus, Paulus, Andreas und Bartholomäus.

Lebendiger Glaube

Einfühlsam sind in den barocken Hochaltar - wie in die Seitenaltäre - Bildnisse von jüngeren Heiligen und Märtyrern wie Maximilian Kolbe, Pater Rupert Mayer, Edith Stein oder Pater Pio eingearbeitet. Der Betrachter erlebt so in der Vierether Kirche ein bemerkenswertes Zeugnis für einen lebendigen Glauben.


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