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Zwölfuhrläuten Warngau in Oberbayern

Auf dem Weg von Holzkirchen zum Tegernsee liegt, eingebettet in saftige Wiesen und dunkelgrüne Wälder vor herrlicher Gebirgskulisse, die Gemeinde Warngau. Im Osten steigt der bewaldete Taubenberg auf 900 Meter an. Er wurde die wichtigste Trinkwasserreserve für die Landeshauptstadt München und zu einem beliebten Erholungsgebiet der Großstädter.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 26.10.2014 | Archiv

Bereits im Jahre 804 wird Oberwarngau mit seiner Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Weit früher wirkten in der Region iro-schottische Mönche und bekehrten die Einwohner zum christlichen Glauben. Dazu benötigte man eine Taufkirche, die an der Biegung des "Warinbaches", dem heutigen Dorfbach, auf einem kleinen Hügel errichtet wurde.

Baumaterial aus dem Mangfalltal

Die Pfarrkirche St. Johann Baptist steht mit ihrem kleinen Friedhof immer noch mitten im Dorf. Sie wurde um 1500 vom Tegernseer Klosterbaumeister Alexander Gugler errichtet. Zum Bauen verwendete er überwiegend Tuffsteinquader aus den damaligen Steinbrüchen des nahe gelegenen Mangfalltals. Der ursprüngliche, spätgotische Baustil prägt bis heute das Gebäude mit spitzbogigen Maßwerkfenstern, schlanken Strebepfeilern am Turm und an der Westfassade, vor allem aber durch das Steinrippengewölbe des Innenraums.

Vesperbild von 1520

Drei Altarfiguren des Hochaltares von 1865 stammen noch aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Sie stellen in der Mitte den Kirchenpatron Johannes den Täufer und zu beiden Seiten St. Sebastian und St. Christophorus dar. Die Seitenaltäre sind spätbarock. Bemerkenswert ist ein Vesperbild, das um 1520 geschaffen wurde.
Der Turm an der Nordseite ist mit einer barocken Zwiebel bekrönt. Seine drei Glocken Erdinger Provenienz schwingen im achteckigen Obergeschoss und schicken ihren Klang aus gotischen Schallfenstern hinaus in Dorf und Flur.


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