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Zwölfuhrläuten Schöngeising in Oberbayern

Wenige Kilometer nördlich des Ammersees und etwas südwestlich von Fürstenfeldbruck liegt an einer Amperschleife der Ort Schöngeising. Die rund 1.900 Einwohner der Gemeinde leben in einer malerischen Landschaft zwischen eiszeitlichen Moränenhügeln, von denen aus sie einen wunderbaren Blick auf die Alpenkette genießen können.

Von: Jörg Haller

Stand: 22.06.2014 | Archiv

Orlando di Lasso, der herzogliche Hofkapellmeister und bedeutende Komponist der Hochrenaissance lebte zeitweise in Schöngeising. An ihn erinnert das heutige Ortswappen. Es nimmt auch Bezug auf die engen Verbindungen zum Kloster Fürstenfeld, in dessen Hofmark das Dorf bis 1803 lag.

Güter in Kisingas

Die Schöngeisinger feierten 2013 das seltene Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung vor 1.250 Jahren, denn der Adelige Reginperth aus dem Geschlecht der Huosi stiftete 763 dem Kloster Scharnitz seine in "Kisingas" gelegenen Güter. Erst in der frühen Neuzeit erhielt der auch "Gisungun" genannte Ort die Namenserweiterung zu Schöngeising.
Die Besiedelungsgeschichte reicht aber bis in die Jungsteinzeit zurück, und die Römer errichteten an der Flussinsel in der Amper eine Holzbrücke, deren Pfähle in das 1. Jahrhundert datieren.

Gelungene Stilmischung

Am Ortsrand steht die Johannes dem Täufer geweihte, katholische Pfarrkirche. Zwischen 1683 und 1699 wurde sie anstelle einer schon im 10. Jahrhundert belegten Vorgängerkirche errichtet. Der barocke Saalbau mit seinem lichtdurchfluteten, kaum eingezogenen Chor und der Doppelempore wurde 1861 im neugotischen Stil umgestaltet. Der Münchner Maler Georg Lacher schuf dazu neben Altarblättern und dem Kreuzweg auch das Deckengemälde.
Die barocken Figuren und der Hochaltar aus dem aufgelösten Kloster Taxa verblieben aber, und so zeigt sich die prächtig renovierte Schöngeisinger Kirche heute in einer gelungenen Stilmischung mit ausgezeichneten Werken der Kirchenkunst.
Unter der Turmzwiebel läuten drei Glocken.


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