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Zwölfuhrläuten Schnaitsee in Oberbayern

Mariä Himmelfahrt am Heiligen Berg. So lautet korrekt der Name der hoch aufragenden Kirche, die mit ihrem achtstöckigen Turm und der gedoppelten Zwiebelhaube weit über das hügelige Land des nördlichen Chiemgaus bis zum Großglockner und zu den Allgäuer Alpen grüßt.

Von: Regina Fanderl

Stand: 15.08.2017 | Archiv

Zusammen mit dem Sakristeianbau und den kleineren Nebenkirchen St. Elisabeth und St. Anna ist dieses Gotteshaus ein überaus beeindruckendes Ensemble ländlicher Kirchenbaukunst.

Sehenswerte Fresken

Die 1431 vom Burghauser Baumeister Konrad Pürkhel erbaute gotische Hallenkirche wurde 1664 mit großer Wahrscheinlichkeit von dem Graubündener Archiktekten Gaspare Zuccalli im frühbarocken Stil umgestaltet. Sie überrascht mit den sehenswerten Fresken: "Mariä Krönung" und eine seltene Allegorie der "Anbetung des Lammes Gottes", das von vier weiblichen Figuren angebetet wird. Sie stellen die vier damals bekannten Erdteile Europa, Afrika, Asien und Amerika dar. Alles in verhaltenem Ocker mit weißen und rosa Farbtönen gehalten.

Kunstvolle Ausstattung

Der hochbarocke Hauptaltar zeigt in grandioser Manier die Himmelfahrt Mariens. Auffallend sind die schönen Holzfiguren der Apostel und Kirchenlehrer. Die Nebenaltäre sind der Rosenkranz-Übergabe an den heiligen Dominikus gewidmet und den heiligen drei Madln: Katharina, Barbara und Margarethe.
An den Seitenwänden und im Altarraum stehen die mit vergoldeten Flammenmustern verzierten Rokoko-Beichtstühle und eine der Seitenkapellen beherbergt eine anmutige, gotische Muttergottes mit Jesuskind im Strahlenkranz, die über Jahrhunderte Ziel von Wallfahrten war.

Am Turm hängen fünf Glocken. Aus den Jahren 1477, 1629, 1772 und 1954. Nicht nur am Patrozinium Mariä Himmelfahrt erfüllen sie die Chiemgauer Luft mit einem besonders vollklingenden Geläut‘.


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