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Zwölfuhrläuten München-Altstadt in Oberbayern

Wer in München vom "Alten Peter" spricht, meinte - zumindest früher - den 91 Meter hohen wahrzeichenhaften Turm der Peterskirche. Inzwischen hat sich der umgangssprachliche Begriff auf das ganze Gotteshaus übertragen und ist zum Synonym geworden für die namensgebende Keimzelle der Isarstadt.

Von: Georg Impler

Stand: 29.06.2014 | Archiv

Wer Mitte des zwölften Jahrhunderts das Kirchlein auf dem "Petersbergel" besuchte, ging zu den "Munichen". Sie sollen, wie das Petrus- und Paulus-Patrozinium nahelegte, aus Tegernsee gekommen sein. Inzwischen gilt eine Gründung durch das Kloster Schäftlarn oder den Freisinger Bischof als wahrscheinlicher.

Prächtiges spätbarockes Gotteshaus

Der romanischen Klosterkirche folgte Ende des 13. Jahrhunderts eine gotische Basilika, die nach dem Stadtbrand von Februar 1327 wiedererrichtet und dabei um zwei Joche vergrößert wurde. In der Folge machten die Um-, Aus- und Vergrößerungsbauten des 17. und 18. Jahrhunderts und Künstler wie Egid Quirin Asam, Ignaz Anton Gunetzrhainer oder Johann Baptist Zimmermann die Peterskirche zu einem der prächtigsten Gotteshäuser ganz Bayerns.

55 Jahre Wiederaufbau

Die hochgerühmte, spätbarocke Innenausstattung, die alle sogenannten "Purifikationsmoden" des 19. Jahrhunderts schadlos überstanden hatte, fiel im Februar 1945 fast gänzlich der Kriegsfurie zum Opfer. Von St. Peter standen nur noch Turmstumpf und Hochchormauern. Sie waren zum Abriss freigegeben und die Sprenglöcher schon gebohrt, da retteten Max Stritter und sein Nachfolger, Max Zistl, mit Hilfe Kardinal Faulhabers in letzter Stunde ihre Stadtpfarrkirche. Der Wiederaufbau begann 1946 und dauerte insgesamt 55 Jahre.

Im 91 Meter hohen Turm hängen acht Glocken und bilden - angeführt vom dunklen f° der sechseinhalb Tonnen schweren, 1958 gegossenen Jubiläumsglocke das tontiefste und eines der mächtigsten Geläute Münchens.


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