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Zwölfuhrläuten Waldkraiburg in Oberbayern

Die Geschichte der Stadt Waldkraiburg - mit rund 24.000 Einwohnern ist sie die größte im Landkreis Mühldorf am Inn - beginnt mit dem Zweiten Weltkrieg. Von 1939 bis 1945 arbeiteten Zwangsarbeiter in den Bunkern des Mühldorfer Hart für die Rüstungsindustrie. Ab 1946 siedelten sich im verlassenen Gelände Flüchtlinge und Heimatvertriebene an.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 27.05.2012 | Archiv

Mit großem Fleiß bauten die Neubürger Betriebe und Wohnhäuser auf. Das Wachstum war so stark, dass bereits 1960 die noch junge Gemeinde zur Stadt erhoben wurde.

Miteinander der Konfessionen

Die katholische Pfarrkirche Christkönig

Das Zentrum Waldkraiburgs markieren die Türme zweier Kirchen, deren 12 Bronzeglocken in ökumenischer Gesinnung aufeinander abgestimmt sind und auch die heutige Mittagsstunde gemeinsam einläuten.
Die katholische Pfarrkirche Christkönig plante Franz Xaver Gärtner in Form eines Oktogons mit einem freistehenden Glockenturm. Das Gotteshaus konnte 1964 fertig gestellt werden. Seine bunten Glasfenster bringen Farbe in den Innenraum. Wesentliche Ausstattungsstücke stammen von Prof. Josef Henselmann und Hubert Elsässer.
Fünf Glocken schuf der Passauer Glockengießer Rudolf Perner ebenfalls 1964.

Glocken aus Erding

Die evangelische Martin-Luther-Kirche

Auch die evangelische Martin-Luther-Kirche - welche die ehemalige "Bunkerkirche" ersetzte - wurde 1964 vollendet. Architekt Gustav Gsaenger hatte die Planung übernommen. Die Ausstattung kommt größtenteils aus der Werkstatt der Waldkraiburger Geschwister Brunotte, das Altarbild von Angela Gsaenger.
Die sieben Glocken, die sich auf den Turm der ehemaligen "Bunkerkirche" und den der neuen Martin-Luther-Kirche verteilen, entstanden 1956 und 1964 in der Erdinger Glockengießerei. Dazu kommt noch die sogenannte "Flüchtlingsglocke", welche, 1810 gegossen, aus dem schlesischen Bad Dirsdorf stammt.

So wird das prächtige, ökumenische Klangensemble der katholischen Christkönig- und der evangelischen Martin-Luther-Kirche in Waldkraiburg zum Zeugnis des pfingstlichen Geistes.


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