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Zwölfuhrläuten Vohburg in Oberbayern

Der Felsstock von dem Vohburg seinen Namen hat bedeutet "Fuchsburg", weshalb auch die Stadt einen springenden Fuchs im Wappen führt. Dieser mächtige, ehedem wohl im Flussbett der Donau gelegene und bereits in der Bronzezeit besiedelte Bergkegel war im Mittelalter ein stolzer wittelsbachischer Herzogssitz.

Von: Georg Impler

Stand: 06.01.2011 | Archiv

Wer durch den Torbau, vorbei an der ältesten Darstellung des bayerischen Wappens, in das mauerbewehrte Oval des ehemaligen Burghofs tritt und sich durch den Friedhof nach Süden zur katholischen Pfarrkirche St. Peter begibt, trifft auf eine aufschlussreiche Gedenksäule.

Berühmte Hochzeiten

1246 heiratete hier die bayerische Herzogstochter Elisabeth den deutschen König Konrad IV. Das einzige Kind dieser Ehe, Konradin, wurde sechzehnjährig in Neapel enthauptet. Im Gedenken daran stiftete Elisabeth das Tiroler Zisterzienserkloster Stams. Knapp zweihundert Jahre später soll es zu Vohburg eine weitere, berühmte, aber heimliche Hochzeit geben haben: Herzog Albrecht III. heiratete die später ertränkte Baderstochter Agnes Bernauer.

Kirche aus Burgkapelle erwachsen

Die barocke, ab 1820 um den großen Chorbau erweiterte Stadtpfarrkirche ist aus der seit dem siebten Jahrhundert nachweisbaren Burgkapelle erwachsen. Als Kirche auf hohem Fels war sie wohl damals schon dem Heiligen Petrus geweiht. Das heutige Kircheninnere empfängt den Besucher in festlich, kühlem Barock, die Ausmalung entstammt dem 20. Jahrhundert. Als hochrangige Werke des frühen Rokoko gelten die drei Altäre, mit ihren kunstreichen Nussbaumfurnierungen und den als kleine Wendebühnen gestalteten Tabernakeln. Das 1824 von Graf August von Seinsheim im Nazarenerstil gemalte und gestiftete Hochaltarbild zeigt den Kirchenpatron, wie ihm Christus die Himmelsschlüssel überreicht. Aus dem hohen Zwiebelturm schallen vier Bronzeglocken weit hinaus über die Donauebene.


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