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Zwölfuhrläuten Utting am Ammersee in Oberbayern

Am Westufer des Ammersees liegt die Gemeinde Utting im Landkreis Landsberg am Lech. 4.300 Menschen leben am sanften Abhang eines bewaldeten Höhenzugs und genießen die Ruhe, den wunderbaren Blick und den Klang der drei Glocken von Mariae Heimsuchung.

Von: Jörg Haller

Stand: 29.11.2009 | Archiv

Seit die Ammerseebahn 1898 Utting mit den Metropolen München und Augsburg verbunden hat, ist der Ort ein beliebtes Ziel von Wochenendausflüglern und Seglern, andererseits aber auch ein attraktiver Wohnort für die Großstadtpendler. Viele Künstler kamen und kommen immer noch hierher, um sich von der eindrucksvollen Landschaft inspirieren zu lassen.

Wichtiger Einfluss der Klöster

Eine keltische Viereckschanze zeugt von der frühen Besiedlung Uttings, das seinen Namen wohl von der Sippe eines Uto erhalten hat. Urkundlich gesichert ist das Dorf im Jahr 1122. Meingoz von Utting tritt da als Zeuge in einer Urkunde des Dießener Augustiner Chorherren-Klosters auf. Seit dem 13. Jahrhundert besaß dieses Stift das Patronatsrecht über die Kirche und später die gesamte Pfarrei.

Als 1458 das Benediktinerkloster Andechs jenseits des Ammersees gegründet wurde, erhielt es die Gerichtsbarkeit über die Hofmark Utting. Bis zur Säkularisation stand das Dorf also unter dem starken Einfluss dieser wichtigen Klöster des Pfaffenwinkels.

Barockisierte Gotik

Die Heiligen Augustinus und Benedikt stehen deshalb auch auf dem Hochaltar der schön renovierten Pfarrkirche Mariae Heimsuchung. Sie erhielt 1988 eine gelungene Erweiterung durch einen quadratischen Anbau an der Nordseite des Langhauses.

Der einschiffige Altbau war 1819 unter Verwendung gotischer Bauteile errichtet worden und hat eine vorzügliche barocke Ausstattung mit Werken von Lorenz und Johann Luidl sowie dem Apostelzyklus von Heinrich Hagn. Der Turm mit seiner markanten Zwiebelhaube wurde schon um 1775 neu erbaut und schickt den schönen Klang der drei Glocken weit über den Ammersee.


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