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Zwölfuhrläuten München-Obersendling Passionskirche

Im Süden von München erstreckt sich auf dem Hochufer über dem Isartal der Stadtteil Obersendling. Er gehörte einst zum Dorf Thalkirchen und wurde im Jahr 1900 eingemeindet. Obersendling erlebte danach eine enorme wirtschaftliche Entwicklung. Es ist ein wichtiger Gewerbe- und Industriebezirk geworden, der durch die Einheit von Wohnen und Arbeiten geprägt ist.

Von: Dr. Jörg Haller

Stand: 14.03.2008 | Archiv

Der Siemens-Konzern hat in den 1950er-Jahren hier Produktionsstätten angesiedelt und mit den markanten Sternhäusern die ersten Münchner Hochhäuser gebaut. Heute leben knapp 80.000 Menschen in Obersendling.

1933 Notkirche errichtet

Der rapide Bevölkerungsanstieg brachte größere Aufgaben in der seelsorgerischen Betreuung der Neubürger, unter denen nun viele protestantische Christen waren. Zunächst gehörten diese zum Sprengel der Himmelfahrtskirche in Sendling, doch 1933 errichteten sie bereits eine eigene Notkirche. 1968 schließlich wurde der Grundstein für die heutige Evangelisch-Lutherische Passionskirche gelegt.

Klare Linien und geschickte Lichtarchitektur

Architekt Fritz Zeitler hat mit Kirche, Gemeindehaus und freistehendem Glockenturm ein gelungenes Ensemble entworfen. Klare Linien bestimmen den Backsteinbau. Auch im Inneren zeigen sich die Ziegelwände, die mit dem hellen Holz von Bänken und Emporenbrüstung viel Wärme ausstrahlen. Eine geschickte Lichtarchitektur und farbige Kirchenfenster mit Passionsmotiven stellen den hellen Altarbereich in das göttliche Licht. Die weitere Ausstattung ist mit wenigen, aber hochwertigen Kunstwerken auf das Wesentliche reduziert: ein Wandkreuz von Hermann Jünger, von Hamit Cordan ein Kerzenständer und ein Meditationsbild von Claus Hipp.

Dreiklang zum Hören

Die Obersendlinger Passionskirche hat einen offenen, einladenden Charakter, der sich im engagierten Gemeindeleben spiegelt. Im schönen Dreiklang laden die Glocken dazu ein.


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