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Zwölfuhrläuten Machtlfing in Oberbayern

Machtlfing im Landkreis Starnberg gehört zur Gemeinde Andechs und liegt in der Mitte zwischen Starnberger- und Ammersee, etwa 35 Kilometer südwestlich von München. Wer vom Friedhof der Pfarrkirche St. Johannes Baptist nach Westen zum heiligen Berg von Andechs blickt, sieht sich auf Augenhöhe mit der Turmspitze der Klosterkirche.

Von: Georg Impler

Stand: 05.04.2009 | Archiv

Das vor 150 Jahren eingeweihte Machtlfinger Gotteshaus steht nämlich auf einem der markanten Moränenhügel des Fünfseenlands, jener berühmten, von Wäldern, Grünfluren und Seen geprägten oberbayerischen Ferienlandschaft, welche die Gletscher der letzten Eiszeit geschaffen haben. Das im Jahre 808 n.Chr. erstmals erwähnte Pfarrdorf hat um die 550 Einwohner und ist von Landwirtschaft, Gewerbe und Fremdenverkehr geprägt.

Rundum-Renovierung im 19. Jahrhundert

Seit 1277 dem Augustiner-Chorherrenstift Beuerberg das Patronatsrecht über die Pfarrei eingeräumt wurde, ist eine Johanniskirche urkundlich nachgewiesen. Wie sie ausgesehen hat, weiß man nicht, wohl aber sprechen die Quellen davon, dass es um die Mitte des 19. Jahrhunderts "glumpert war wie ein Rossstall", sodass man dann die Kirche erweiterte und den mächtigen Turm ganz neu baute. Am Samstag dem 11. Juli 1846 wurde sie vom Augsburger Bischof Peter von Richards geweiht, der sich bei der Übernachtung im Alten Wirt angeblich mit dem Schirm vor dem durch das Dach dringenden Gewitterregen schützen musste.

Altarbildmosaik statt Beetsaal

Im Übrigen sei St. Johannis, so geht aus der Chronik ferner hervor, "wie überhaupt jene Kirchen sind, welche lutherische Baumeister erbauen - beetsaalartig". Die heutige Innenausstattung mit dem gemauerten Hochaltar und dem Altarbildmosaik des verklärten Christus geht auf die Renovierung von 1959 zurück. Die eindrucksvolle Orgel hat man 1988 eingebaut. Vom Turm läuten vier Glocken, von denen die Johannes-, Josefs- und Elisabeth- Glocke 2003 in Passau gegossen wurden.


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