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Zwölfuhrläuten Höslwang in Oberbayern

Höslwang ist eine Gemeinde mit rund 1.300 Einwohnern, liegt im nördlichen Chiemgau und rühmt sich, Deutschlands sonnigstes Dorf zu sein. Eine Solarenergiestudie hat das ergeben, der Deutsche Wetterdienst es zumindest nicht ausgeschlossen.

Von: Georg Impler

Stand: 16.05.2008 | Archiv

Ideales Gotteshaus für das Ja-Wort

Wenn man auch in Betracht zieht, wie herrlich das Höslwanger Gotteshaus auf einer rund 600 Metern hohen Endmoräne am Rande der Eggstätt-Hemhofer- Seenplatte steht und über Hügel, Wälder und Wiesen auf die Alpengipfel blickt - dann verwundert es nicht, dass es zu einer begehrten Trauungskirche geworden ist. Wie viele Hochzeitsfotos mögen schon aufgenommen worden sein mit dem überwältigenden Hintergrund der nördlichen Kalkalpen des Salzkammergut, der Chiemgauer Berge, des Kaiser-, Mangfall- und Karwendelgebirges, ja - bei Fernblickwetter - sogar der Zugspitze ganz im Westen?

Mit Haselnüssen reich gesegnet

Vielleicht tut ja auch der romantische Ortsname noch ein Übriges dazu. Er leitet sich her von der althochdeutschen Bezeichnung "hasala", für Haselnussstrauch. So zeigt denn auch das grün-silberne Gemeindewappen einen Haselzweig sowie drei goldene Kugeln, die als Attribute des heiligen Nikolaus auf das Patrozinium der Pfarrkirche verweisen.

Skulpturenschmuck vom Meister seines Fachs

In der Spätgotik errichtet, erhielt sie im 18. Jahrhundert von den führenden Künstlern der Zeit ihre elegant-formenreiche Rokokoausstattung, bei der vor allem der Wessobrunner Stuck mit seinem zierlichen Band- und Schlingwerk, den Blütengirlanden, Kartuschen und Gitterfeldern bezaubert. Nicht weniger beeindruckend sind die vornehmen Spätrokokoaltäre mit ihrem ausdrucksstarken Skulpturenschmuck. Johann Georg Lindt, einer der bedeutendsten oberbayerischen Bildhauer jener Zeit hat sie um 1770 geschaffen. So bleibt jedem, der dieses Gotteshaus einmal besucht hat, solch selten schöne Harmonie von Glaube, Kunst und Natur in bleibender Erinnerung.


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