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Zwölfuhrläuten München-Aubing in Oberbayern

Aubing, im Westen der Landeshauptstadt gelegen, wurde 1942 zu einem Münchner Stadtteil. Im 20. Jahrhundert durch neue Wohnviertel schnell gewachsen, hat sich Aubing gleichwohl einen Gutteil seines dörflichen Charakters bewahrt. Früheste Spuren reichen bis in die Jungsteinzeit zurück.

Von: Dr. Jörg Haller

Stand: 18.04.2010 | Archiv

Dauerhaft ansässig waren die Menschen hier an einer Endmoräne des Würmgletschers schon seit der Keltenzeit.

Geschenk an Ettal

Aus dem Jahr 1010 findet sich die erste Erwähnung des damals noch "Ubingun" genannten Ortes in einer Urkunde König Heinrichs II. Darin wurden dem Kloster Polling seine einst von Herzog Arnulf enteigneten Güter wieder zugebilligt. So genau aber nahm man dieses Versprechen nicht: Kaiser Ludwig der Bayer wiederum schenkte Aubing 1330 dem von ihm gegründeten Kloster Ettal und so lebten die Aubinger bis zur Säkularisation unter dem Krummstab der Benediktiner.

"Bibel für Arme"

Auf einer Anhöhe am alten Dorfrand steht die gelungen renovierte Pfarrkirche St. Quirin. Schon in romanischer Zeit befand sich hier ein Gotteshaus, dessen Turm die Zerstörung Aubings von 1422 überdauert hat. Fünf Glocken erklingen über dem heutigen, um 1480 erneuerten Kirchenschiff: ein heller, spätgotischer Raum mit schönem Kreuzrippengewölbe. Ende des 16. Jahrhunderts war er bildreich ausgemalt worden. Von dieser "Bibel für Arme" zeugen einige Freskenreste.

Vor 1.000 Jahren erstmals urkundlich erwähnt

Der prächtige Hochaltar mit der Figur des Kirchenpatrons St. Quirin stammt aus der Spätrenaissance. Ab 1714 wurde die Kirche barockisiert und mit überlebensgroßen Apostelfiguren kunstvoll ausgestattet. Am bedeutendsten aber ist ein spätgotischer Schnitzaltar von 1499, der die Hl. Ursula und ihre Gefährtinnen zeigt.


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