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Zwölfuhrläuten Aschau im Chiemgau in Oberbayern

Aschau ist seit 1158 in Urkunden erwähnt. Die Siedlung gehörte den Grafen von Falkenstein, die zugleich die Vögte der Salzburger Bischöfe für den Chiemgau waren.

Von: Dr. Dietmar Stutzer

Stand: 19.10.2008 | Archiv

Hohenaschau, Bayerns größtes Burgschloss, steht vor der Kampenwand auf einem Felskegel aus Kalkgestein, 200 m über dem Priental. 1165 durch Konrad und Arnold von Hirnsberg als Salzburger Ministerialensitz errichtet, entwickelte es sich es zu einem Verwaltungszentrum des Erzbistums Salzburg und übte die Hoch- und Blutsgerichtsbarkeit aus. 1375 kam die Herrschaft in den Besitz der schwäbischen Herren von Freyberg. Pankraz von Freyberg hat ab 1535 aus Aschau und dem oberen Priental ein Industriezentrum der frühen Neuzeit mit Erzbergbau, Schmelzöfen und Hammerwerken gemacht. Der reiche Schlossherr hatte als Marschall das höchste Hofamt des alten Bayern inne.

Spätbarocke Pracht

Deutlich älter als die Burg war die 1120 erbaute Taufkirche, die unter den Freybergs zur Pfarrkirche von Aschau erhoben wurde und Ende des 15. Jahrhunderts ein spätgotisches, zweischiffiges Langhaus erhielt. 1752 erfolgte durch Johann Baptist Gunetzrhainer der große Umbau zur dreischiffigen Kirche des späten Barock, die vor 250 Jahren neu geweiht wurde. Von der damaligen Innenausstattung ragt neben dem barocken Altarblatt mit der Darstellung des Herrn und den Rokokodeckengemälden besonders die in Weiß und Gold gefasste Kanzel heraus, ein Prunkstück barocker Schnitzkunst.

Prientaler Wahrzeichen

Vor gut 100 Jahren ließ Freiherr Theodor von Kramer-Clett das Presbyterium vergrößern und gegenüber dem südlichen Zwiebelturm einen zweiten gleichen Aussehens errichten. So gedieh das Aschauer Gotteshaus mit seinem barocken Türmepaar neben Schloss Hohenaschau zum Wahrzeichen des Prientales. Die vier Glocken - gestimmt im Salve Regina Motiv - sind eins zu drei auf Nord- und Südturm verteilt.


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