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Zwölfuhrläuten Saal an der Donau in Niederbayern

Vom Donaudurchbruch stromabwärts, kurz nach der Mündung der Altmühl, liegt Saal an der Donau. Schon bei den Kelten und Römern bestimmte hier der Fluss das Leben und die Wirtschaft, heute teilt man sich mit Kelheim am gegenüberliegenden Ufer den großen Binnenhafen.

Von: Wolfgang Näßer

Stand: 23.11.2014 | Archiv

Mit Eisenbahnbau und Industrialisierung erfuhr Saal einen beachtlichen Aufschwung und in den Nachkriegsjahren zogen viele Heimatvertriebene zu.

Königshalle zu Ehren Christi neu gebaut

Nach mehreren Umbauten der alten Kirche begann man zur Zeit des Wirtschaftswachstums der 1950er Jahre einen Kirchen-Neubau zu planen. In Sichtweite der alten Pfarrkirche entstand ein Gotteshaus, das auf Initiative des damaligen Geistlichen eine Basilika, also eine Königshalle, zu Ehren Christi sein sollte. Nach ersten Gottesdiensten 1959 folgte vier Jahre später die Weihe der Christkönigskirche.

Der quaderförmige Bau erinnert mit seinen roten Backsteinmauern an die Stadtkirchen Niederbayerns, zeigt aber auch italienische Architekturdetails. Der beeindruckend hohe, aber schlichte, helle Innenraum mit seinen eleganten, seitlichen Säulenreihen wird beherrscht vom zwölf Meter hohen Altarbild. Es zeigt Christus als König und ist eine der ersten großen Arbeiten des Ottobeurer Künstlers Erich Schickling. Das bestimmende Blau dieses Mosaiks findet sich auch in den Glasbildern des Kreuzweges und der großen Buntglasrosette über dem Eingang.

Statuen und Glocken aus dem 14. Jahrhundert

Zwei Heiligenstatuen und eine Marienstatue aus dem 14. Jahrhundert stammen, ebenso wie zwei Glocken, aus der alten Kirche. Zusammen mit den 1959 in Passau gegossenen Glocken bilden sie das harmonische, sechsstimmige Geläut im freistehenden Kirchturm von Saal an der Donau.


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