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Zwölfuhrläuten Neunkirchen in Mittelfranken

Auf dem Weg von Ansbach zum Altmühlstädtchen Leutershausen liegt das kleine zweihundertfünfzig Einwohner-Dorf Neunkirchen. Von einer kleinen Anhöhe ragt der Turm der evangelischen St. Georgs-Kirche weithin sichtbar über die Dächer des Ortes, der vor 750 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Von: Wolfgang Näßer

Stand: 04.01.2015 | Archiv

Aus dieser Zeit stammt der Chorraum als ältester Teil des Gotteshauses. Schwere frühgotische Kreuzrippen umrahmen die erst 1933 freigelegten Fresken, die den Altarraum damit recht mittelalterlich erscheinen lassen. Mit dem sehr schlicht gestalteten Kirchenschiff entsteht so eine interessante Spannung, die den Blick auf das Wesentliche des Glaubens lenkt.

Kunsthandwerklich begabter Pfarrer

Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die St. Georgs-Kirche, deren Namenspatron erst vor gut 30 Jahren in einer vorreformatorischen Urkunde wiederentdeckt wurde, eine bewegte Geschichte. 1702 sperrte die markgräfliche Verwaltung in Ansbach das baufällige Langhaus, was die Gläubigen aber nicht abhielt, dort weiter Gottesdienste zu feiern. Nach einer notdürftigen Reparatur wurde das Kirchenschiff 1734 schließlich komplett neu fertig gestellt.
Einige kunsthandwerkliche Details, die heute in der Georgskirche zu finden sind, stammen von Pfarrer Martin Zorn, der ab 1960 für über 30 Jahre der Seelsorger in Neunkirchen war. Er schuf in dieser Zeit zahlreiche Altarkreuze und andere Kunstgegenstände für Kirchen in ganz Bayern. Gemeinsam mit seiner Frau erstellte er auch Illustrationen für Religionsschulbücher.

Außerhalb der Kirche fallen beim Eingangsportal drei alte Glocken auf. Diese Stahlglocken waren nach dem 1. Weltkrieg als Ersatz für das historische Geläut angeschafft und erst 1989 durch drei neue Bronzeglocken ausgetauscht worden, die heute die Gläubigen in Neunkirchen bei Leutershausen zum Gebet rufen.


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