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Zwölfuhrläuten Vach in Mittelfranken

Die Regnitz, die von Fürth kommend bei Bamberg in den Main mündet, war seit dem Mittelalter für Vach als Grenzfluss bedeutend und hat auch den Ortsnamen geprägt: Das Wort "Vach" bedeutete Fischwehr, und Fischfang war neben der Landwirtschaft wichtig.

Von: Ursula Naumann

Stand: 19.09.2010 | Archiv

Seit 1972 ist Vach mit seinen heute etwa 3.500 Einwohnern Teil der Stadt Fürth. Seinen ursprünglich dörflichen Charakter hat der Ort zwischen Fürth im Süden und Erlangen im Norden dennoch nicht ganz verloren.

Die Herren wohnten woanders

Bis ins 19. Jahrhundert hinein gehörten die Anwesen Vachs vielen, gewöhnlich nicht am Ort ansässigen Grundherren, die als Lehnsherren ihren Besitz nicht selber verwalteten, sondern die Bewirtschaftung weitergaben. Unter der Regierung Markgrafs Georg des Frommen war die Ortschaft im Jahr 1533 evangelisch geworden.

Vornehmer Zuzug

Im 17. Jahrhundert bekamen die Vacher Bauern vornehme Neubürger: Aus Oberösterreich wurden Angehörige evangelischen Glaubens im Zuge der Gegenreformation vertrieben, darunter das Ehepaar Storch von Claus, das südlich von Steyr auf einem Bergschloss gelebt hatte. Aus ihrer Kirche brachte es einen wertvollen Kelch mit, den seine fünf Kinder der Kirche von Vach stifteten. Noch heute dient er der Gemeinde beim Abendmahlsgottesdienst.

Immer wieder umgestaltet

Die auf einer Anhöhe errichtete Wehrkirche mit ihren charakteristischen Scharwachtürmchen ist schon von weitem zu sehen. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte sie viele Umgestaltungen. Das Innere ist barock geprägt: Die prächtige Kanzel, die von der Figur des Moses mit den Gebotstafeln getragen wird, der Altar mit der Kreuzigungsszene und das Taufbecken, geschultert von einem kleinen drallen Engel. 2009 läuteten die Kirchenglocken zur 950-Jahrfeier der Kirche, im Jahr 2010 zur Kirchweih ihres Patrons Matthäus.


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