BR Heimat


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Zwölfuhrläuten Sammenheim in Mittelfranken

Am Fuße des Hahnenkamms, der Altmühltal und Nördlinger Ries trennt, liegt Sammenheim. Der Dorfplatz wird eingerahmt von einem Ensemble aus Pfarrhaus, altem Schulhaus und der Pfarrkirche St. Emmeram.

Von: Wolfgang Näßer

Stand: 22.05.2011 | Archiv

Schon von weitem lässt das achteckige Obergeschoss des Kirchturmes und die mächtige Dachhaube die Handschrift des Ansbacher Hofbaumeisters Steingruber erkennen. In den Jahren 1756 bis 1762 sorgte er persönlich für den Neubau der für die Region so typischen Markgrafenkirche.

Obere und Untere Sakristei

Das Innere des Gotteshauses zeigt nahezu in Reinform den schlichten protestantischen Barock der späten Markgrafenzeit. Der Blick vom Kirchenschiff mit seiner dreiseitigen Empore richtet sich auf den Kanzelaltar und auf die Empore darüber mit der Orgel. Der fünfteilige Orgelprospekt stammt zum größten Teil noch aus der Erbauungszeit. Auffällig ist die Wand hinter dem Altar, die bis zur Orgelempore reicht. So vom Langhaus abgetrennt, beherbergt der eigentliche Chorraum die im Dorf "Obere und Untere Sakristei" genannten Räume.

Alte Gottesdienstbräuche

Ebenso ins Auge fallen die zwei Türen an beiden Seiten des Altars. Beim Abendmahl gingen die Gläubigen durch die Türen und einen schmalen Flur vor der Unteren Sakristei einmal rund um den Altar. Weitere Zeichen für die alten dörflichen Gottesdienstbräuche ist das aufwändige Gestühl für die Pfarrer- und Lehrerfamilien.

Vierstimmiges Geläut

Vom ursprünglich dreistimmigen Geläut sind noch alle Glocken erhalten. Die Sammenheimer mussten wie überall im letzten Weltkrieg Glocken abgeben, diese kehrten jedoch wieder zurück ins Altmühltal. Nachdem eine der drei Glocken einen Platz auf dem Friedhof fand, kamen 1999 zwei neue Bronzeglocken zur großen 12-Uhr-Glocke aus dem 15. Jahrhundert und der alten Taufglocke dazu. So rufen sie heute vierstimmig zum Gottesdienst.


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