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Zwölfuhrläuten Ottenhofen in Mittelfranken

Der mittelfränkische Ort Marktbergel mit seinem Ortsteil Ottenhofen ist seit Urzeiten landwirtschaftlich geprägt. Die Kirche St. Gumbertus der Gemeinde am Nordrand des Naturparks Frankenhöhe feiert heuer ihr 100-jähriges Jubiläum.

Von: Ursula Naumann

Stand: 14.03.2010 | Archiv

In Ottenhofen gefundene Knochen aus der Jungsteinzeit wurden als Überbleibsel von Ochsen identifiziert. Diese konnte man nur in der Landwirtschaft gebrauchen - der älteste Nachweis von Ochsen als landwirtschaftliche Zugtiere in diesen Breiten.

Ehemaliges Stiftsgut

Der Name der heutigen Kirche weist weit in die Geschichte des Ortes zurück: Schon im 8. Jahrhundert gehörte das Landgut Ottenhofen zum Stift St. Gumbertus in Ansbach. Die erste Kapelle Ottenhofens war dem heiligen Urban geweiht, also entweder Papst Urban II, der die Christenheit zum letzten Kreuzzug aufrief, oder Papst Urban I, dem Patron der Weinbauern.

Ehemaliges Weinbaugebiet

Das Wappen von Marktbergel zeigt zwei Weinreben, und tatsächlich wurde hier früher Wein angebaut, über den der Kellermeister des Stifts die Aufsicht hatte. Allerdings war nach zeitgenössischen Quellen die Qualität dieses Weines mäßig. Deshalb hat man wohl später den Weinbau in dieser Gegend aufgegeben.

Glocken aus der Vorgängerkirche

Im sogenannten Städtekrieg zwischen Nürnberg, Rothenburg und Windsheim im 14. Jahrhundert wurde die Kapelle zerstört. Die Kirche, die bald danach neu gebaut wurde, diente der Gemeinde bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die heutige, dritte Kirche stammt aus dem Jahr 1910. Altar, Taufstein und das Gehäuse der Orgel wurden aus der Vorgängerkirche übernommen. Auch zwei der drei Glocken stammen noch aus St. Urban. Die große Glocke aus dem 15. Jahrhundert trägt die Inschrift: "Dass mich schon Hagel und Wint /darum bitt ich Maria dein Kint / Osanna heiss ich / Meister Hans von Gelsenheim gos mich."


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