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Zwölfuhrläuten Offenhausen in Mittelfranken

Offenhausen liegt mit seinen 14 Gemeindeteilen am Ostrand Mittelfrankens im Hammerbachtal zwischen Hersbruck und Altdorf. Etwas über 1.600 Menschen leben hier.

Von: Ursula Naumann

Stand: 08.06.2008 | Archiv

Der erste Siedler, ein Bayer namens "Offo", hat dem Ort wohl im 7. Jahrhundert seinen Namen gegeben.

Dorfgemeinschaft mit "Haussassen" und "Beisassen"

Zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt wurde das Dorf erst sehr viel später, in einem Verzeichnis des Bischofs Gundekar II. von Eichstätt um das Jahr 1058. Die alte Dorfgemeinschaft war Jahrhunderte lang ständisch aufgebaut. Rechte teilten sich die "Haussassen", also die Bauern und die "Beisassen", die Handwerker, aber auch der Pfarrer und der Lehrer. Die "Hintersassen", also "Beständner" d.h. Tagelöhner und "Ehehalten", d.h. Knechte und Mägde gehörten zur jeweiligen Herdstätte und hatten keine eigenen Rechte.

Patron Nikolaus von Myra

Patron schon der ersten Kirche war der volkstümliche Nikolaus von Myra, der wohltätige und wundermächtige Bischof, über den es zahlreiche Legenden gibt. Das Patronatsrecht hatte im Mittelalter das ein paar Kilometer weiter nördlich gelegene Dominikanerinnenkloster Engelthal. Nach der Reformation im 16. Jahrhundert gelangte es an die Freie Reichsstadt Nürnberg. Dort blieb es, bis Offenhausen mit den übrigen Gebieten Frankens im 19. Jahrhundert an Bayern fiel.

Zahlreiche bauliche Veränderungen

Der Friedhof neben der Kirche ist von einer halbhohen, halbkreisförmigen Mauer umgeben, sie ist neben dem trutzigen Turm noch Teil der mittelalterlichen Wehrkirche, die um 1400 nach der Zerstörung der Vorkirche errichtet worden war. Seitdem gab es immer wieder bauliche Veränderungen, vor allem im 18. Jahrhundert. In den Jahren 1983 - 1987 wurde die Kirche grundlegend innen und außen renoviert. Im Jahr 2008 feierte Offenhausen sein 950jähriges Ortsjubiläum.


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