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Zwölfuhrläuten Nürnberg-Gostenhof in Mittelfranken

Gostenhof, vor den alten Stadtmauern Nürnbergs, ist seit 1825 Teil der Stadt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebten im damals weitgehend evangelischen Nürnberg nur 28 katholische Familien. Im Jahr 1900 aber zählte man bereits 74.000 Katholiken in der Stadt.

Von: Ursula Naumann

Stand: 06.03.2011 | Archiv

Zur Zeit der Industrialisierung waren Arbeiter aus der katholischen Oberpfalz und aus der Umgebung eingewandert, Gostenhof wurde zur Arbeitervorstadt. Mit der Ludwigsbahn nach Fürth begann 1835 das Eisenbahnzeitalter und auch Nürnbergs erstes Gaswerk wurde in Gostenhof errichtet. Heute ist Gostenhof ein bunter und höchst lebendiger Stadtteil mit Bewohnern vieler Nationalitäten und Religionen. Der Anteil von Ausländern, in ihrer Mehrzahl aus der Türkei, beträgt gegenwärtig etwa 42 Prozent.

Der "Kindltoni"

Die große katholische Pfarrkirche St. Anton entstand in Anlehnung an den romanischen Baustil als Basilika mit einem sehr breiten Mittelschiff. Der Patron der Kirche, der Heilige Antonius von Padua, der bibelkundige "Doctor Evangelicus", ist einer der volkstümlichsten Heiligen der Katholischen Kirche. Im Volksmund wird er manchmal liebevoll der "Kindltoni" genannt, weil er oft mit dem Jesuskind auf dem Arm dargestellt wird, so auch in der Gostenhofener Kirche. Ein monumentales Wandbild zeigt einige der vielen Antonius-Legenden, z.B. wie Antonius den Fischen predigt: Sogar die hören ihm zu!

Mehrjährige Restaurierung

Bei der letzten großen Kirchenrestaurierung in den Jahren 2001 bis 2008 erhielt die Kirche innen und außen eine neue Bemalung. Vor allem der Blickfang jeder Kirche, die Apsis, wurde vom Künstler Wolfgang Duck neu gestaltet: Christus thront in einer blauen Mandorla, umgeben vom goldenen und silbernen Kreisen.

Erst kürzlich läuteten die vier Glocken von St. Anton zum hundertjährigen Jubiläum der Kirche.


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