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Zwölfuhrläuten Happurg in Mittelfranken

Die Gemeinde am Fuße der "Houbirg" in der "Hersbrucker Schweiz" besteht aus 14 Ortsteilen mit insgesamt rund 3.700 Einwohnern. Heute ist die Gegend eine Urlaubsregion.

Von: Ursula Naumann

Stand: 26.04.2009 | Archiv

Ein großer Stausee und ein Baggersee laden im Sommer zum Segeln, Baden und Angeln ein und Naturlehrpfade zum Wandern.

Hopfenanbau im Mittelalter

Das Landhaus der Herren von Tucher und viele alte Fachwerkhäuser mit ihren hohen Dachböden lassen noch erkennen, was früher hier angebaut wurde: Hopfen. Die Houbirg ist ein über 600 Meter hoher Berg, der seit vorchristlicher Zeit von einem Wall umgeben ist und wahrscheinlich für die damaligen keltischen Bewohner als Fliehburg in Kriegszeiten diente.

Zwangsarbeit unter Tage

In den letzten beiden Kriegsjahren des zweiten Weltkrieges geschah unter der Houbirg, was erst Jahre später der Öffentlichkeit bekannt wurde: KZ-Häftlinge mussten unter unmenschlichen Bedingungen tiefe Stollen in den Berg treiben, damit hier, sicher vor Bomben, Ersatzteile für Flugzeuge hergestellt werden konnten. Die Stollen haben eine Länge von 21 Kilometern und bestehen zum Teil noch heute.

Nürnberger Patriziat

Der Ort hat eine lange Geschichte. Im 11. Jahrhundert errichtete Bischof Gundekar von Eichstädt eine Missionspfarrei und eine Kirche. Der Ort hieß damals Havechesburg, also "Habichtsburg". Im 16. Jahrhundert fiel er an die freie Reichsstadt Nürnberg und wurde protestantisch. Als Patronatsherren haben die Nürnberger Patrizier im 18. Jahrhundert das kleine Kirchlein erweitert und im barocken Stil mit einem reich geschmückten Hochaltar und einer prachtvollen Kanzel ausgestattet. In den Brüstungsfeldern der beiden Emporen sind Szenen aus dem Leben Jesu zu sehen.


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