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Zwölfuhrläuten Eckersmühlen in Mittelfranken

Das diesjährige Kirchweihfest des mittelfränkischen 2700-Einwohner-Ortes Eckersmühlen steht unter besonderen Zeichen: 750 Jahre Georgskirchlein, 550 Jahre Willibaldskirche und 300 Jahre Dreifaltigkeitskirche.

Von: Wolfgang Näßer

Stand: 12.09.2010 | Archiv

Mitten im Ort, direkt am Ufer der Roth gelegen, war seit jeher der Platz des Eckersmühlener Gotteshauses. Um das Jahr 1700 allerdings stand hier nur das baufällige Gebäude der alten Willibaldskirche.

Andenken an den Bauherrn

Den beharrlichen Bittgesuchen des damaligen Pfarrers folgte endlich die Baugenehmigung vom Ansbacher Markgrafen Wilhelm Friedrich. Am Sonntag vor Pfingsten 1710 konnte die heutige Dreifaltigkeitskirche eingeweiht werden. Das Markgrafen-Wappen über dem Eingangsportal zeugt noch vom alten Landesherren, der seinen Hofmaurer als Bauleiter nach Eckersmühlen schickte.

Kanzel aus dem 17. Jahrhundert

Trotz ihres Barockstils ist das Gotteshaus vor allem im Innenraum sehr schlicht gehalten. Der Blick geht nach dem Eintreten direkt auf den Altar mit den Holzschnitzereien um das Kruzifix. Eines der wenigen Stücke, die aus der abgerissenen Vorgängerkirche stammen, ist die Kanzel von 1690. Nach dem Bau gab es noch einige Veränderungen in der Kirche. 1810 kam eine neue Orgel und wurde auf eine eigens hinter dem Altar errichtete Empore gestellt. 76 Jahre später hat man das Instrument durch eine Steinmeyerorgel ersetzt.

Glocken aus drei Jahrhunderten

Zwei der vier Bronzeglocken im 25 Meter hohen Kirchturm stammen noch aus der Vorgängerkirche: die Gebetsglocke von 1480 und die Friedensglocke aus dem Jahr 1697. Diese musste während des Zweiten Weltkrieges mit zwei weiteren Glocken des damaligen Geläuts abgegeben werden. Nach dem Krieg kam sie jedoch zurück. Um das Geläut wieder zu vervollständigen, wurden 1952 zwei neue Glocken gegossen. Gemeinsam mit den beiden alten, die schon vor 300 Jahren zur Kirchenweihe erklangen, rufen sie heute in Eckersmühlen zum Gottesdienst.


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