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Bayerisches Feuilleton Der Viechdoktor

Karikatur: Spottbild auf das Entnehmen der Lymphe aus der Kuh, 18. Jh. | Bild: picture alliance/akg-images

Samstag, 10.02.2018
08:05 bis 09:00 Uhr

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Bayerische Berufungen und Instanzen
Der Viechdoktor
Von Ulrich Zwack
Wiederholung am Sonntag, 20.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Wenn man von einem Humanmediziner sagt, er sei "ein rechter Viechdoktor", ist das nicht unbedingt schmeichelhaft gemeint. Denn bei einem solchen Arzt muss es sich um einen groben Kerl handeln, der mit seinen Patienten nicht zimperlich umspringt. Betitelt man hingegen einen Tierarzt als "Viechdoktor", dann klingt in dieser Bezeichnung erst einmal Respekt an. Denn auf dem Land steht ein Mediziner dieser Fachrichtung hoch im Ansehen. Wobei man ihm gerne unterstellt, dass auch seine Rechnungen hoch ausfallen. Nicht von ungefähr bitten die Teilnehmer der traditionellen Pferdewallfahrten, "dass wir durch unser Fahrn den teuren Viechdoktor dersparn".

Andererseits war und ist sein Können oft von existenzieller Bedeutung - für Tier und Mensch. Der Viechdoktor ist nämlich in der Regel ein Landtierarzt, der sich in der Hauptsache um Groß- respektive Nutztiere kümmert, und ohne dessen segensreiches Wirken schon so mancher Tierhalter in den Ruin geraten wäre. Deshalb ist der Viechdoktor auch ein Sympathieträger. Der Schauspieler Wolfgang Fierek war als "Tierarzt Dr. Engel" im ZDF ein Publikumsliebling. Und die echte Landtierärztin Astrid Brandl aus dem Chiemgau versteht es, als Kolumnistin und Autorin viele Leser zu fesseln. Der Titel ihres Bestsellers: "Eine Kuh macht muh, viele Kühe machen Mühe".

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.