BR Heimat

Bayerisches Feuilleton Bayern vor 500 Jahren

Samstag, 05.11.2016
08:05 bis 09:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BR Heimat

Welt im Umbruch
Bayern vor 500 Jahren
Von Gerald Huber
Wiederholung am Sonntag, 20.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast verfügbar

Weltuntergangsstimmung vermerkte Aventinus, der Vater der bayerischen Geschichtsschreibung, in seiner "Bairischen Chronik" für das Jahr 1453. So wie bei Aventin mit dem Kometen, dem Fall Konstantinopels und der Krankheit des Weizens Ereignisse kosmischen, weltgeschichtlichen und regionalen Ausmaßes ineinander spielen, wurden sie tatsächlich von den Menschen vor rund 500 Jahren wahrgenommen.

Die Bayern erlebten eine gigantische Umbruchssituation in allen Bereichen ihres Lebens: Seit 1450 revolutionierte die neu erfundene Buchdruckerei die globale Kommunikation. Ohne diese neue Kunst ist der weltweite Erfolg der Entdeckung Amerikas 1492 genauso wenig denkbar wie die Reformation Luthers seit 1517.

Die bayerischen Herzöge rivalisieren mit dem österreichisch-habsburgischen Kaiserhaus, versuchen, selbst auf den römisch-deutschen Thron zu kommen. Trotz all dieser Verwerfungen erlebt das Land eine unglaubliche Blüte von Kunst und Kultur. 1472 wird die erste Bayerische Landesuniversität gegründet. Zwischen 1450 und 1550 leben und arbeiten hier u.a. Albrecht Dürer, Hans Leinberger, Albrecht Altdorfer. Gerald Huber spannt einen Bildbogen über die Epochengrenze zwischen Spätmittelalter und früher Neuzeit, zwischen der Erfindung des Buchdrucks 1450 und dem Augsburger Religionsfrieden von 1548.

Ein Beitrag zum Gedenkjahr "500 Jahre Reformation", der die fundamentalen kulturgeschichtlichen Umbrüche jener Wendezeit beschreibt und das Lebensgefühl der Menschen in Bayern auf dem Weg in die Neuzeit vergegenwärtigen möchte.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.