BR Heimat

Bayerisches Feuilleton Die Band "Sparifankal"

"Sozialpädagogische Initiative Sparifankal": (l.-r.) Monika Dimpfl, Jan Dosch, Carl Ludwig Reichert, Florian Laber, Till Obermaier,  daneben die Schwestern "Tina und Dödi" | Bild: Carl-Ludwig Reichert

Samstag, 07.05.2016
08:05 bis 09:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BR Heimat

<strong>Böse bayerische Buben
</strong><strong>Die Band "Sparifankal"</strong>
Von Ulrike Zöller
<em>Als Podcast verfügbar</em>
Wiederholung am Sonntag, 20.05 Uhr, Bayern 2

"Mir san ja am Anfang eher so über die "Artie Fartie"-Szene neikumma", erinnern sich die Sparifankal-Gründer Carl Ludwig Reichert und Till Obermaier-Kotzschmar - und meinen damit die Avantgarde-Kunstszene, Gammler- und Hippietum, politisch-soziales Engagement. Das alles gehörte Ende der 60er und in den beginnenden 1970er Jahren in München zusammen. Als sich der musizierende Kunststudent Till und der bereits bayerisch poetisierende Altphilologiestudent Carl Ludwig durch Vermittlung des linksalternativen Sängers und Produzenten Julius Schittenhelm zusammenfanden, entstand daraus mehr als die erste - und zwischenzeitlich legendäre - bayerische Blues-Band: Ein ganzer Kosmos mit Namen "Sparifankal" wurde geboren.

Die "Sparis" waren nicht nur Musiker - Till Obermaier erfand das Wort "Rübelmusik" für den bayerisch-bluesigen Freistil - , sie waren auch Poeten, Philosophen, Philologen, Psychologen und Pädagogen. Das Sparifankal- Konzept war weder ein rein musikalisches, noch ein rein performatives: Selbstverständlich wohnte man zusammen in einer WG, die damals noch "Kommune" genannt wurde und das berufliche wie private Leben bestimmte. Musikalisch beeinflusst wurden Till Obermaier und Carl Ludwig Reichert hauptsächlich vom amerikanischen Blues und Folk, von Crazy Horse, Captain Beefheart, Grateful Dead und vor allem durch Jefferson Airplane. In Bayern wiederum beeinflussten sie mit ihrer Musik und ihrer Haltung eine ganze Generation und genießen - auch als ehemalige Moderatoren beim Bayerischen Rundfunk - bis heute Kultstatus.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.