BR Heimat

Bayerisches Feuilleton Der Bergfilm als Gipfel der Gefühle

Samstag, 14.10.2017
08:05 bis 09:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BR Heimat

Almrausch und Alpenglühen
Der Bergfilm als Gipfel der Gefühle
Von Markus Metz und Georg Seeßlen

Wiederholung am Sonntag, 20.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der Berg ist eine der großen Abenteuer- und Philosophie-Landschaften, der Ort, an dem sich Zivilisation und Wildnis, Wirklichkeit und Transzendenz, Geschichte und Ewigkeit begegnen. Ein dramatischer, ein schöner, ein symbolischer und manchmal auch ein ideologischer Ort - mit anderen Worten: ein "kinematografischer".
In den zwanziger Jahren begann sich das Kino technisch und ästhetisch zu befreien. Es entfesselte seine Kamera, es verließ die Studios, es entdeckte die Natur. Der deutsche Bergfilm, dessen Pionier Arnold Fanck wurde, machte aus dieser Befreiung nicht nur ein ästhetisches Ereignis, sondern legte auch den Grundstein für eine cineastische Mythologie, die bei Protagonisten wie Luis Trenker und Leni Riefenstahl eine durchaus zweifelhafte Wendung nahm und im deutschen "Heimatfilm" die Berglandschaft der deutschen Alpen vollends zur Kitsch-Kulisse degradierte.

Berge haben in anderen Cinematografien, etwa im amerikanischen Western, eine durchaus andere, eher pragmatische dramaturgische Funktion.
Doch auch hier, ebenso wie in Filmen aus Russland, Indien oder China zum Beispiel, ist der Berg mehr als nur eine dramatische Landschaft, ein Grenzgebiet, ein "Sitz der Götter", mindestens aber, wie schließlich in der dokumentarischen Ableitung des "Bergsteigerfilms", eine Herausforderung.

Das Hörstück geht der Geschichte des Berges im Film nach - von den Stummfilm-Anfängen bis zum sensationellen 3-D-Abenteuer unserer Tage, natürlich mit einem Schwerpunkt auf der heimischen Alpenregion. Im Mittelpunkt stehen Mythos und Magie der filmisch "eroberten Berge" - und die Frage, was davon in den Zeiten der allfälligen Machbarkeiten und des Extremkletterns als Medien-Spektakel noch übrig geblieben ist.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.