Bayern 2 - radioWissen


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Der lange Weg zur Freiheit

Von: Herbert Becker

Stand: 17.05.2018 | Archiv

Geschichte / Ethik und Philosophie / Soziale und politische BildungHS, RS, Gy

Sein Leben ist untrennbar mit dem Kampf der schwarzen Südafrikaner für Gleichberechtigung und Würde verbunden: Nelson Rolihlahla Mandela. 1993 erhielt er zusammen mit seinem einstigen Gegenspieler Frederik de Klerk den Friedensnobelpreis, ein Jahr später wurde er der erste schwarze Präsident seines Heimatlands.

Die Apartheidgesetze unterteilten die Bevölkerung Südafrikas in vier Gruppen. Nelson Mandela gehörte zu der am stärksten benachteiligten Gruppe der Schwarzen. Zunächst mit Boykott, Streik und zivilem Ungehorsam, später mit Gewalt, kämpfte er gegen die Diskriminierung. 27 Jahre saß er dafür im Gefängnis - doch sein Kampf hatte Erfolg. 1994 wurde Mandela zum ersten schwarzen Staatspräsidenten der Republik Südafrika.

Bei den ersten freien Wahlen nach Abschaffung der Apartheidsgesetze im April 1994 gewann die Partei des African National Congress ANC auf Anhieb über 60 Prozent der Stimmen und Nelson Mandela wurde zum ersten schwarzen Staatspräsidenten der Republik Südafrika gewählt. Ihm gelang das Meisterwerk, sich nach Jahrzehnten erlittener Ungerechtigkeit und Demütigungen mit den politischen Gegnern zu versöhnen – und dadurch seinem Land und dessen Bevölkerung den Weg für ein friedliches Zusammenleben zu ebnen. Aufgewachsen mit den Traditionen der Xhosa, seines Volksstammes, begann sein Weg als politischer Kämpfer und Führer als Student der Rechtswissenschaften. Zunächst blieb sein Protest gegen die bestehenden Apartheidsgesetze friedlich, später gründete er eine militante Widerstandsorganisation. Für seine Aktivitäten wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt - und damit für lange Zeit zum berühmtesten Gefangenen der Welt. Seine Freilassung nach 27 Jahren, am 11. Februar 1990, galt als Signal für den gesellschaftlichen Aufbruch in Südafrika. Am 5.12.2013 ist Nelson Mandela nach langer Krankheit gestorben.


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