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Französische Revolution Das Thema

Stand: 29.11.2010 | Archiv

Die Französische Revolution - die Abkehr von der alten absolutistischen Ordnung durch einen ebenso gewaltigen wie gewalttätigen Umwälzungsprozess - ist erschreckend und faszinierend zugleich. Über einen Zeitraum von zehn Jahren wird der sogenannte Dritte Stand - eine Gruppe, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnte, immerhin 98 Prozent der Bevölkerung - die europäische Geschichte umkrempeln.

Am Vorabend der Revolution

Im Reich Ludwigs XVI. erfreuen sich die beiden ersten Stände (Klerus und Adel) sowie der Hof von Versailles eines angenehmen Lebens, während es dem Dritten Stand immer schlechter geht. Der bevorstehende Staatsbankrott holt sie alle an einen Verhandlungstisch, denn der König hat die Generalstände einberufen. Dafür braucht er den Dritten Stand. In ihm ist der Einfachheit halber alles zusammengefasst, was nicht zu den ersten beiden Ständen Klerus und Adel gehört.

Doch ausgerechnet jetzt wenden sich die unterschiedlichen Gruppen gleichzeitig gegen das Ancien Régime: Trotz ihrer Missernten haben die Bauern neben der Steuerlast immer höhere Abgaben an ihre Grundherren zu leisten sowie die Kirchensteuer zu entrichten. Die Kleinbürger von Paris können die Brotpreise nicht mehr bezahlen, während die gehobene Bürgerschicht abgehoben über die Ideale der beginnenden Aufklärung diskutiert, in der es um Vernunft und Fortschritt sowie um Menschen- und Bürgerrechte geht. Es zeichnet sich ab, dass der Dritte Stand dem König in der Ständeversammlung nicht das geben wird, was er will - zumindest nicht ohne Gegenleistung.


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