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Materialien für den Schulunterricht

"Zensur in der Literatur" zum Downloaden Materialien für den Schulunterricht

Stand: 24.01.2017

Unterricht in einer Schulklasse | Bild: colourbox.com

Lebensbezug / Die Sendung im Unterricht

Eigentlich ist die Zensur ein längst ausgemustertes Relikt der Vergangenheit. Offiziell ist sie in Deutschland verboten, und kaum jemand trauert ihr nach. Jetzt fachen ausgerechnet das Internet und die sozialen Netzwerke die Zensurdebatte wieder an. Die Argumente und Ziele könnten gegensätzlicher nicht sein. Zensurkritiker und Zensurforderer prallen hart aufeinander.
Zu viel Zensur im Internet? Oder zu wenig?
Die einen beklagen ein schleichendes Überhandnehmen indirekter Zensurmaßnahmen durch Plattformen, die unliebsame Meinungen in Foren und Kommentaren stillschweigend tilgen. Vor allem Facebook ist für diese Praxis wiederholt angegriffen worden. Undurchsichtig, willkürlich, despotisch, vorschnell und totalitär sei das Vorgehen, nicht hinnehmbar und daher sofort zu beenden. Doch immer mehr Stimmen behaupten und fordern genau das Gegenteil. Die sozialen Netzwerke, so ein häufiger Vorwurf, entwickeln sich aufgrund mangelnder Selbstkontrolle zum idealen Nährboden für rassistische Hassredner und Volksverhetzer. Zudem verlockt die Möglichkeit der Anonymität zur Verbreitung strafbarer Äußerungen, Verleumdungen und Gewaltaufrufe, deren Urheber jedoch nicht belangt werden können.
Wohin geht die Reise?
Jugendliche zählen schon heute zu den Hauptnutzern der sozialen Netzwerke und anderer digitaler Medien. Sie beziehen den größten Teil ihrer Informationen zu Politik, Gesellschaft und Zeitgeschehen ausschließlich aus sozialen Netzwerken. Die Frage, ob das Internet zu viel oder zu wenig Zensur erfährt, ob künftig mehr oder weniger Selbst- und Fremdzensur ausgeübt werden soll, ist gerade für diese Altersgruppe ein hochrelevanter Aspekt ihrer aktuellen und künftigen Lebenswelt.

Arbeitsblätter

Arbeitsblatt 1: "Schutz der Religion, der Moral und Bürgerlichen Ordnung - Formen, Zweck und Grenzen der Zensur". Das Arbeitsblatt sammelt zunächst grundlegende Informationen zum Zweck und zur Ausübung von Zensur. Ein weiterer Arbeitsauftrag ist dem Zensurverbot und den Freiheitsgarantien durch Artikel 5 GG gewidmet.
Arbeitsblatt 2: "Im Namen Gottes des Staates und der Jugend". Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit den wesentlichen Anlässen und Schutzzielen staatlicher oder religiöser Zensur auseinander.
Arbeitsblatt 3: "Heimliche Rückkehr durch die Hintertür? - Die sozialen Netzwerke und das Zensurproblem". Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit der Zensur in den neuen elektronischen Medien. Sie sammeln und hinterfragen wichtige Positionen der Zensurdebatte.

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