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Wilhelm Busch Glossar

Stand: 26.06.2007 | Archiv

BegriffErklärung
Biedermeier/biedermeierlichBezeichnung für einen selbstzufriedenen, biederen Spießbürger; Kleinbürgertum; seit den 1920er Jahren auch Epochenbezeichnung für die Zeit zwischen 1815 und 1848, vor allem für einen wertkonservativen Stil hinsichtlich Wohnkultur, Literatur und Malerei. In der Literaturgeschichte wird die unpolitische, bürgerlich-konservative Dichtung dieser Zeit so genannt.
bigottscheinheilig, übertrieben glaubenseifrig, frömmelnd
FidibusHolzspan oder (gefalteter) Papierstreifen zum Feuer- oder Pfeifeanzünden
Jung-MünchenKünstlerverein, dem Wilhelm Busch - zusammen mit Franz von Lenbach und Friedrich August von Kaulbach (beides Maler) - angehörte
KarikaturIn der bildenden Kunst eine humorvolle, groteske oder satirisch verzerrte grafische Darstellung von Personen oder Ereignissen.
Klerusder geistliche Stand, die katholische Geistlichkeit im Kontrast zu den Laien
Krukeflaschenartiger Ton- oder Steingutbehälter
lapidarknapp, kurz und bündig, auf das Wesentliche beschränkt
Mudde(Faul-)Schlamm
Perpetuum mobileLateinisch: das sich ständig Bewegende, dauernd laufend
Possederb-komisches Bühnenstück, das auf Verwechslungen, Zufällen und unwahrscheinlichen Übertreibungen basiert
puritanischDie Puritaner waren die Glaubensanhänger des Calvinismus und der englischen Calvinisten, die sich gegen katholische Tendenzen in der anglikanischen Staatskirche wandten. Ihr Leben war geprägt von Einfachheit und enger Moral. Heute bezeichnet der Begriff allgemein Menschen mit besonders sittenstrenger Einstellung

Personen

NameWerdegang
Kant, Immanuel (1724-1804)Prägte wie wohl kein Zweiter die deutsche Philosophie des 19. Jahrhunderts. Kants Analysen und Theorien zu einem Neuentwurf des Denkens und des sittlichen Handelns des Menschen gipfeln in den ersten drei seiner berühmten kritischen Schriften. Mit der "Kritik der reinen Vernunft" (1781) sollte die Aufklärung endlich durch eine Verbindung von Empirismus und Rationalismus überwunden werden. In der "Kritik der praktischen Vernunft" (1788) stellt er den "kategorischen Imperativ" auf, der besagt, dass die Freiheit des Einzelnen nur von der Freiheit des Nächsten begrenzt wird. In der 1790 erschienenen "Kritik der Urteilskraft" setzte Kant sich mit den Grundsätzen des Schönen und Erhabenen in Natur und Kunst ebenso auseinander wie mit dem Prinzip der Zweckmäßigkeit in allem Lebenden.
Kaulbach, Friedrich August von (1850-1920)Münchner Maler, der unter anderem eine Vielzahl von Selbstbildnissen, Porträts von Familienangehörigen und der gehobenen Gesellschaft schuf.
Lenbach, Franz von (1836-1904)Deutscher Maler, der vor allem aristokratische Bildnisse - etwa von Bismarck oder Kaiser Wilhelm I. - sowie farbenprächtige Landschaften in Öl schuf.
Rubens, Peter Paul (1577-1640)Flämischer und einer der bekanntesten Maler des Barock. Rubens schuf Altarbilder, Porträts, zyklische Folgen, mythologische Szenen, Landschaften, Tiere sowie Jagdstücke. Zu seinen Hauptwerken zählen unter anderem die "12 Halbfiguren der Apostel" (1603) und "Venus vor dem Spiegel" (1613-1615)
Schopenhauer, Arthur (1788-1860)Deutscher Philosoph, der in seinem zentralen Werk "Die Welt als Wille und Vorstellung" (1819-1844) die Idee vertrat, die äußere Welt sei Vorstellung oder Wille, ein in allen Bereichen identischer, blinder Lebenstrieb.
Van Dyck, Anthonis (1599-1641)Flämischer Maler, der wie Rubens zu den wichtigsten Meistern des Barock zählt. Neben religiösen Darstellungen schuf er hauptsächlich Porträts. Eines seiner wichtigsten Werke, die "Ikongrafie", entstand um 1630 und bildet eine Folge von 100 Radierungen und Kupferstichen mit Bildnissen berühmter Zeitgenossen.

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