Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Der dritte Dom St. Kilian in Würzburg

Eine Bischofsstadt ohne Kathedrale – undenkbar. Deshalb bauten die Würzburger nach jeder Katastrophe ihren Dom von Neuem auf. Seit mehr als 950 Jahren steht der St. Kilians Dom nun an seinem heutigen Platz.

Von: Frank Breitenstein

Stand: 15.02.2016 | Archiv

Viele Wege führen nach Rom. Aber nur einer zum Würzburger Dom. So jedenfalls haben es die mittelalterlichen Fürstbischöfe gesehen. Und ihre Baumeister haben deren Vorstellungen von Glanz und Glorie in Stein gehauen.

Wollten die Herrscher jener Tage nämlich von ihrem weltlichen Amtssitz – oben auf der Festung Marienberg, am westlichen Mainufer gelegen – hinunter zur Kathedrale, so führte der Weg schnurgerade über die alte Mainbrücke zur Domstraße. Auf ihr schritten oder ritten die Fürstbischöfe samt Gefolge zum geistlichen Zentrum ihrer Macht: dem Dom.

Einst Prozessionsweg, heute Einkaufsmeile

Heute säumen Bäckerläden, Bekleidungsgeschäfte und Elektronikhändler die Domstraße. Straßenbahnen schlängeln sich mitten durch die Fußgängerzone. Die Zeiten haben sich geändert. Aus dem einstigen Prozessionsweg ist eine Einkaufsmeile geworden. Wer denkt heute in Würzburg noch an eine Achse der Macht, an deren Endpunkt die gewaltigen Westtürme des Domes den Menschen geradezu winzig erscheinen lassen?

Erster und zweiter Dom vom Blitz getroffen

Immer wieder musste der dritte Dom renoviert werden.

Und doch behauptet das über 60 Meter hohe romanische Westwerk des Domes seinen Platz inmitten der Würzburger Altstadt seit mehr als 950 Jahren. Das grenzt fast an ein Wunder, wenn man bedenkt, dass innerhalb von nur 200 Jahren die beiden Vorgängerbauten des heutigen Domes durch Blitzschlag vollständig zerstört wurden.

Wiederaufbau und mehrere Renovierungen

Vom Dom blieb nach dem verheerenden Luftangriff im Zweiten Weltkrieg nicht viel übrig.

Auch der dritte Dom wurde im Zweiten Weltkrieg ein Raub der Flammen. Der verheerende Luftangriff vom 16. März 1945 fügte dem Gotteshaus so großen Schaden zu, dass ein knappes Jahr später große Teile des Bauwerks einstürzten. Am 20. Februar jährt sich dieses Ereignis zum 70. Mal. Zeit für Bayern-Autor Frank Breitenstein gibt spannende Einblicke in die Zeit des Wiederaufbaus und mehrerer Renovierungen bis heute.


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