Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Mit Brief und Siegel Ohne TÜV läuft (fast) nichts

Jeder kennt die TÜV-Plakette. Das Wapperl am Auto ist das Symbol für die Arbeit des Technischen Überwachungsvereins. Dabei ist die regelmäßige Überprüfung der Fahrzeuge nur noch ein Teil der TÜV-Aufgaben.

Von: Birgit Grundner

Stand: 17.02.2018 | Archiv

Als 1866 die "Gesellschaft zur Überwachung und Versicherung von Dampfkesseln" gegründet wurde, gab es einen einzigen Kontrolleur. Heute ist ihr Nachfolger TÜV eine globale Prüfindustrie mit 24.000 Mitarbeitern in 50 Ländern. Allein der TÜV Süd, die größte Holding in Deutschland, hat im vergangenen Jahr rund 2,3 Milliarden Euro umgesetzt, neben dem TÜV Nord, TÜV Rheinland, Dekra, GTÜ und anderen. Geprüft wird fast alles, was technische Gefahren  bergen könnte.

Von der Achterbahn über die Glühbirne bis zum Zwiebelhobel - nur was technisch sicher und gebrauchstauglich ist, bekommt das Zeichen für Geprüfte Sicherheit GS. Das Gütesiegel ist inzwischen genauso bekannt wie die TÜV-Plakette am Auto.

Christian Kästl

"Die Frage ist, taugt das Produkt was oder nicht. Wenn ich bei einem Toaster nach dem fünften Mal den gleichen Bräunungsgrad habe, ist das ein gutes Produkt. Wenn ich das erste Brot  toaste und es kommt raus so blass wie die Wand und, ohne die Einstellung zu ändern, der fünfte Toast wie ein Brikett rauskommt, dann ist das Gerät ein Glump."

Martin Rempfer, Leiter der TÜV Süd Product Service GmbH

Seinen Erfolg verdankt das GS-Zeichen dem Wintersport.

Matthias Andreesen

"Ein Team von TÜV Süd hat sich in den 1970-er Jahren gefragt, wie müssen Skibindungen beschaffen sein, damit menschliche Knochen optimal geschützt sind. Die Kollegen haben dafür auch Knochen besorgen müssen. Im Labor haben sie geschaut, bei welchen Kräften eine Skibindung auslösen muss, damit es nicht zum Bruch kommt. Und heute noch ist der TÜV Süd führend rund um das Thema Skisicherheit."

Matthias Andreesen, Sprecher des TÜV Süd

Mit jeder neuen Technik hat sich der TÜV in seiner über 150-jährigen Geschichte weiterentwickelt. Waren es im 19. Jahrhundert noch die Dampfkessel, so ist es heute die Informationstechnologie und das Aufspüren von Sicherheitslücken.

(Erstsendung am 4. Mai 2017)

Die Sendung ganz hören:


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