Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Patin mit Krone, Kreuz und Sense Marie von Bayern und die Lechtaler Tagebücher

Königin Marie von Bayern, die Gemahlin von Max II und Mutter des Märchenkönigs Ludwig II. war eine der ersten emanzipierten Damen und passionierte Bergsteigerin. Das ist bekannt. Warum die protestantische Preußen-Prinzessin katholisch wurde, und ihre enge Beziehung ins Tiroler Lechtal, das wird gern geheimgehalten.

Von: Andrea Zinnecker

Stand: 07.08.2011 | Archiv

Deutsche und  Österreichische Schachfigur auf Landkarte; Abbildung von Burghausen | Bild: hdgb.eu; Montage: BR

Dass die protestantischen Preußen-Prinzessin eine engagierte Naturfreundin und leidenschaftliche Bergsteigerin war, ist bekannt.

In unerschrockener Manier hat die Mutter Ludwigs II. viele Gipfel bestiegen, darunter Hochplatte, Säuling, Schlicke und Gehrenspitze. Auch, dass Marie Sophie 1844 den Alpenrosenorden gegründet hat, ist hinlänglich bekannt.

Auch, dass Marie von Bayern 1874 zum katholischen Glauben konvertierte, ist kein Geheimnis. Natürlich tat sie das nicht ohne Grund. Doch dieser Grund wird gern geheimgehalten. Es war Johann Georg Lechleitner, Frühmesser und Benefiziat in Elbigenalp im Tiroler Lechtal, der die Königinmutter bekehrt hat.

Von mystisch verklärter Liebe bis zum religiösen Wahn

Wie eng das Verhältnis von Königin Marie zu ihrem Lechtaler Seelenführer war, verraten ihre bislang unveröffentlichten Tagebücher. Die Fünf Bände liegen bis heute im Archiv der Pfarrei Elbigenalp und geben nicht nur Auskunft über die mystisch verklärte Liebe der Königin zu Johann Georg Lechleitner, sondern auch über den religiösen Wahn ihrer späteren Jahre und ihre nahezu neurotischen Zwang keine Kommunionfeier auszulassen.

Auf den Spuren der Königin

Unter dem Titel "Patin mit Krone, Kreuz und Sense" folgt Andrea Zinnecker in der Sendereihe "Zeit für Bayern" den Spuren der Königin von Schloss Hohenschwangau über das Außerfern in ihre dritte eigentliche Heimat, dem Tiroler Lechtal - in das ehemalige Haus der Königin in Elbigenalp, den heutigen Gasthof Post, und in die Seitentäler Kaisers und Gramais, wo Marie viele Patenkinder angenommen und sich selbst im Mähen der steilen Bergwiesen mit der Sense versucht hat.


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