Bayern 2 - Zeit für Bayern


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(Haferl-)Tarok Urbayerischer Mix aus Tarock, Schafkopf und Skat

Verwandt ist dieses urbayerische Kartenspiel auch mit dem Sechsundsechzig, auch wenn es einige Elemente vom "echten" Tarockspiel übernommen hat.

Von: Anton Rauch und Susanne Schwarz

Stand: 11.11.2012 | Archiv

Buch: Tarok Anleitung | Bild: colourbox.com, Montage BR

Gespielt wird mit dem Deutschen Blatt mit den Werten Daus (Sau) bis Sechs - das ergibt 36 Karten. Von diesen bekommen die drei Spieler jeder elf Stück, drei bleiben im Gstaat (Stock). Gegeben wird vier, drei, dann der Stock gebildet und dann erhalten die Spieler die letzten vier Karten.

Vorsicht!

Da die Spielabrechung, die Kartenwerte und die Reizstufen regional sehr unterschiedlich und immer kompliziert sind, lohnt sich ein Blick in die einschlägige Literatur.

Ziel des Spieles ist es, nach erfolgreichem Reizen (das sehr kompliziert sein kann) gegen die beiden anderen zu spielen, wobei dieser Solist 62 (von 120 möglichen) Punkten gewinnen muss. Hier ähnelt das Haferltarok sehr dem Skat, ebenso beim der Rangfolge der Stiche (Daus/Sau - Zehner - König - Ober - Unter - Neuner ...) beim Farbspiel im Skat. Allerdings gibt es im Haferltarok keine festen Trümpfe. Die Trumpffarbe bestimmt der Alleinspieler.

Generell kann der Alleinspieler den Stock aufnehmen und max. drei seiner Karten dafür ablegen und dann erst die Trumpffarbe nennen (mancherorts darf er dann aber nur noch Herz als Trumpf benennen, sog. "Herz-Neischaugn") oder er spielt "Hand" wobei er den Stock nicht anrührt, dieser aber seinen Karten am Ende zugerechnet wird.

Bettel

Eine reizvolle Spielvariante stellt der Bettel dar, dabei darf der Solist (wie beim "Null" im Skat) keinen Stich machen. Genau wie beim Skat reihen sich beim Bettel die Zehner ein und es gibt keine Trumpffarbe. Sinnvoll ist diese Variante nur, wenn der Alleinspieler nur niedrige Zahlenwerte hat und/oder mache Farben gar nicht ("frei sein"). Beim Bettel gilt sowohl der Farb- also auch der Stichzwang.

Gespielt wird im Uhrzeigersinn, generell gilt immer Farb- Trumpf- und Stichzwang.

Literaturtipps

Trommler und Pfeiffer
Trommler und Pfeiffer: Die Geschichte der bayerischen Spielkarten von Manfred Hausler, erschienen im Volk Verlag München, 2010
ISBN: 978-3-937200-89-7, über 200 Seiten, mit über 300 Abb. in Farbe, 28.00 Euro
Bayerische Kartenspiele
Eine Zusammenstellung bayerischer Kartenspiele hat der Bayerische Trachten-Verband veröffentlicht, es heißt "Vom Alten zum Zwangzer". Das Buch erhebt auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zudem sind nur Kartenspiele aufgezeichnet, die mit deutschen Spielkarten gespielt werden. Auf reine Glücksspiele wurde verzichtet. Zu beziehen ist es über den Internetauftritt des Verbandes unter:


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