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Wenn der Staat das Geld entwertet

Inflation Wenn der Staat das Geld entwertet

Stand: 09.03.2017

Symbolfoto 500 Euro Scheine | Bild: picture-alliance/dpa

Münzen mit einem hohen Gehalt an Gold oder Silber: Das waren die Zahlungsmittel im Römischen Reich. Bis Kaiser Diokletian auf die Idee kam, den Anteil an Edelmetallen immer weiter zu reduzieren - innerhalb von 50 Jahren auf nur noch ein Fünftausendstel der ursprünglichen Menge. Auch Kupfermünzen brachte der Kaiser in Umlauf. Der Wert des Geldes wurde dadurch immer geringer.

Den Markt mit Silber überschwemmen

Als Europäer seit Kolumbus in Amerika große Silber- und Goldvorkommen entdeckten, schienen ihre Finanzprobleme gelöst. Plötzlich war genug Edelmetall für beliebig viel Geld da. Das Problem: Es wurde durch den Überfluss zunehmend wertlos. Ab dem 18. Jahrhundert kam dann Papiergeld auf. Das konnte der Staat bei Bedarf einfach nachdrucken. So geschehen unter Ludwig XIV. in Frankreich und erneut nach der Französischen Revolution. Auch in Deutschland deckte die Regierung nach dem Ersten Weltkrieg so ihren Finanzbedarf. Die Folgen waren immer die gleichen: Das Geld wurde weniger Wert - Leidtragende waren jeweils die kleinen Leute.

Gold und Immobilien als Sicherheiten

Doch Münzen und Geldscheine waren lange Zeit durch reale Werte gedeckt: Der Staat verfügte über Gold oder Immobilien im Gegenwert der Zahlungsmittel. Dieses Prinzip wurde ab dem 18. Jahrhundert nach und nach aufgegeben. Die meisten Währungen sind heute durch die Wirtschaftskraft des Währungsraums abgesichert - und wenn es damit nicht weit her ist, besteht auch heute noch die Gefahr einer Hyperinflation.

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