Bayern 2 - radioWissen


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Tiere in den Religionen

Von: Günther Neumann

Stand: 12.12.2012 | Archiv

ReligionHS, RS, Gy

In vielen Weltentstehungsmythen rund um die Welt kommt den Tieren eine entscheidende Rolle zu. Immer wieder treten Tiere in charakteristischen Zusammenhängen auf, die an die Typisierungen in Fabeln denken lassen. Dem scheinen menschliche Urerfahrungen zugrunde zu liegen, die überall auf der Welt ähnlich sind. Vielleicht ist es sogar eine aus Vorzeiten vererbte kollektive Erinnerung, dass wir uns in einer Welt des Fressens und Gefressenwerdens im Dunkeln fürchten und im Licht wohl fühlen?

Dementsprechend flößen uns bis heute Lebewesen, die im Dunkeln jagen (Fledermaus), Furcht ein, und fühlen wir uns vor Tieren, die unten, in dunklen Höhlen und Erdspalten leben (Schlange), unbehaglich. Andererseits entwickeln wir zu Pflanzen fressenden Tieren (Lamm) eher ein häusliches Vertrauensverhältnis und sehen in Lebewesen, die die Lüfte bewohnen (Taube), überwiegend positive Eigenschaften. Die Religionen der Welt tragen diesen Erfahrungen durch die Rollen, die sie bestimmten Tieren zuweisen, Rechnung.


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