Bayern 2 - radioWissen


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Naturforscherin und Künstlerin

Von: Hellmuth Nordwig / Sendung: Renate Ell

Stand: 02.01.2017 | Archiv

Maria Sibylla Merian - Öl-Gemälde um 1679 von Unbekannt | Bild: picture-alliance/dpa
GeschichteRS, Gy

Eine starke Frau, die sich doch in eine frömmlerische Sekte einfügt: Die Persönlichkeit der Maria Sibylla Merian ist voller Rätsel. Was bleibt, sind ihre einzigartigen Kupferstiche - Blumen und Insekten in allen Lebensstadien.

Maria Sibylla Merian hatte das Glück, in einer bekannten und reichen Künstler- und Verlegerfamilie aufzuwachsen. So konnte sie sich von Anfang an der Natur widmen, Insekten sammeln und deren Verwandlung von der Raupe über das Puppenstadium bis zum fertigen Tier beobachten. Weil sich mit den damals üblichen Holzschnitten Einzelheiten nicht ausreichend darstellen ließen, erlernte sie das Kupferstechen. Völlig neu war die von ihr entwickelte Umdrucktechnik, die ganz zarte Linien hervorbrachte und deren Blätter sie in lebensnaher Darstellung kolorierte. Erstmals wurden so naturalistische Abbildungen von Pflanzen und Schmetterlingen möglich, die bis heute beeindrucken. Diese Tafeln richteten sich nicht an Gelehrte, sondern an Naturliebhaber. Nicht zuletzt sollten sie Gott als Schöpfer des "Buchs der Natur" preisen. Später schloss sich die fromme Frau einer pietistischen Sekte an, der sie schließlich den Rücken kehrte, um zwei Jahre lang die Natur in Surinam zu beobachten und in Kupferstichen zu dokumentieren. Der in der niederländischen Kolonie in Südamerika entstandene großformatige Prachtband zählt ebenso zu ihrem Vermächtnis wie je drei eindrucksvolle Bände mit Blumen und Raupen.

Stationen

Albumseite mit einer Rose (1675), Staatsbibliothek Bamberg | Bild: picture-alliance/dpa zur Übersicht Maria Sibylla Merian Ein kreatives und gottesfürchtiges Leben

Sie war fromm und erkannte Gott in der Natur. Neugierig und ehrfurchtsvoll beobachtete sie Pflanzen und Insekten. Frankfurt, Nürnberg, die Niederlande und Surinam waren die Stationen des bewegten Lebens der Maria Sibylla Merian. [mehr]

Künstlerin

Hibiskusblüten und Schwalbenschwanz. Kupferstich koloriert, entstanden auf ihrer Reise nach Surinam (Ausschnitt) | Bild: picture-alliance/dpa zur Übersicht Maria Sibylla Merian Lebensnahe Darstellung der Natur

Farbenfrohe Schmetterlinge, die über dem Papier zu schweben scheinen: Sie sind Ausdruck der künstlerischen Innovation der Maria Sibylla Merian. Stets ging es ihr darum, die Natur "gleichsam lebendig zu machen". [mehr]

Naturforscherin

Das Bild "Green iguana" von Maria Sibylla Merian (Museum Rembrandthaus, Amsterdam) | Bild: picture-alliance/dpa zur Übersicht Maria Sibylla Merian Die Natur beobachten und erforschen

Maria Sibylla Merian war nicht zuletzt Naturforscherin. Genaue Beobachtung war für sie die Grundlage für die Liebe zur Natur. Ihre Forschungen im fernen Surinam waren eine Bereicherung für die Fachwelt. [mehr]

Hätten Sie's gewusst?

Quiz - Fragezeichen | Bild: colourbox.com zur Übersicht Maria Sibylla Merian Quiz - Wissen testen

Maria Sibylla Merian ist bis heute für ihre naturgetreuen Kupferstiche berühmt. Sogar ein Forschungsschiff ist nach ihr benannt. Aber was hat sie eigentlich erforscht? Und welches Leben hatte diese Frau im 17. Jahrhundert? [mehr]

Audio

Maria Sibylla Merian | Radierung von Johann Rudolf Schellenberg | Bild: picture alliance / akg-images zum Audio Maria Sibylla Merian Naturforscherin und Künstlerin

Schon als Jugendliche beobachtet Maria Sibylla Merian fasziniert, wie aus gefräßigen Raupen erst wie tot wirkende Puppen und dann bunte Schmetterlinge werden. Für Biologen des 18. Jahrhunderts waren ihre Bücher Fachliteratur. Autorin: Renate Ell (BR 2013) [mehr]


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