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Schriftquellen über die Druiden

Druiden Schriftquellen über die Druiden

Stand: 15.02.2017

Die Gallier vor der römischen Eroberung. Farblithographie nach Henri Grobet. Aus: "Histoire de France", Paris | Bild: picture-alliance/dpa

Die Druiden haben ihr Wissen niemals schriftlich festgehalten, sondern immer nur mündlich weitergeben. Ihr Wissen aufzuschreiben hielten sie für frevelhaft. Zum einen wollten sie nicht, dass sich ihre Lehre im Volk verbreitet, zum anderen sollten die Schüler nicht auf Geschriebenes vertrauen, sondern ihr Gedächtnis trainieren.

Griechische und römische Autoren

Aufgrund der fehlenden schriftlichen Überlieferung der Kelten basiert unser ganzes Wissen über die Druiden auf den Werken griechischer und römischer Gelehrter und Dichter. Wir haben Zeugnisse aus der Feder von fast dreißig Autoren, doch oft sind es nur wenige Sätze, die sich auch nicht selten widersprechen. Einer der wenigen antiken Autoren, der möglicherweise tatsächlich mal einen Druiden getroffen hat, ist der in Syrien geborene Grieche Poseidonios (135 vor Christus - 51 vor Christus). Allerdings sind alle seine Werke verschollen, wir wissen vieles nur über ihn, da fast alle Autoren der Antike mal mehr, mal weniger von ihm abgeschrieben haben. Von Poseidonios dürfte der römische Gelehrte Plinius der Ältere auch seine vielzitierte Beschreibung der Druiden haben.

"De Bello Gallico"

Zu den ausführlichsten Schriften über die Gallier und über die Druiden zählen Berichte, die Gaius Julius Caesar (100 vor Christus - 44 vor Christus) über seine Feldzüge in Gallien angefertigt hat und die unter dem Titel "De Bello Gallico" veröffentlicht wurden. Caesar verbrachte fast zehn Jahre in Gallien, kannte sich also mit der keltischen Kultur und den Druiden aus. Von ihm stammt die Behauptung, die Druiden hätten in der gallischen Bevölkerung als Oberpriester eine führende Rolle gespielt. Allerdings ist der Bericht von einem starken Eigeninteresse des Verfassers geprägt. Der stark verschuldete Caesar wollte seine Schulden durch Eroberungen in Gallien tilgen. Dazu musste er den römischen Senat überzeugen, dass Gallien eine Eroberung wert sei. So suggeriert er dem Leser, dass die Gallier gar nicht so verschieden von Römern und Griechen seien.

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