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"Anleitung zum Unglücklichsein"

Von: Antje Wegener

Stand: 18.11.2013 | Archiv

Deutsch und Literatur / Ethik und PhilosophieGy

Die "Anleitung zum Unglücklichsein" von Paul Watzlawick, 1983 erschienen, ist inzwischen ein Millionenerfolg: eine gelungene Parodie auf die Ratgeberliteratur, ein schmales Buch, das rigoros aufräumt mit dem menschlichen Glücksanspruch und das auf witzige Weise die Absurditäten der alltäglichen Kommunikation deutlich macht. Watzlawicks Motto lautet: "Unglücklich sein kann jeder; sich unglücklich machen aber will gelernt sein."

Paul Watzlawick, 1921 in Kärnten geboren, 2007 in Palo Alto, Kalifornien, gestorben, war Lehrbeauftragter am Mental Research Institute in Palo Alto und Professor an der Stanford University. Über die Fachkreise hinaus berühmt und vor allem in Deutschland populär wurde er durch seine "Anleitung zum Unglücklichsein". Darin vertritt er die Position des therapeutischen Unernstes und auch der therapeutischen Toleranz. Da die "Ankunft im Glück" fast unweigerlich eine "Melancholie der Erfüllung" zur Folge hat, schlägt er in seinem Buch Mittel und Wege vor, wie man sich systematisch schlecht fühlen kann, wie man Situationen verkomplizieren kann, um sie anschließend mit Bravour zu entwirren. Die Dialoge und Szenen der Sendung stammen vom Münchner Metropol-Theater, das eine Bühnenbearbeitung des Bestsellers zur Aufführung brachte.


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