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BKA-Präsident Holger Münch "Keiner will das Darknet abschalten"

Das berüchtigte Darknet ist ein Schwerpunkt der Ermittlungsarbeit, betont Holger Münch vom Bundeskriminalamt angesichts der Bedrohungslage. Verteufeln wolle er das Darknet dennoch nicht, sagt er in der radioWelt auf Bayern 2.

Stand: 27.07.2016

BKA-Präsident Holger Münch | Bild: picture-alliance/dpa

Für das Bundeskriminalamt ist das so genannte Darknet "in Anbetracht der aktuellen Bedrohungslage ein Schwerpunkt" der Ermittlungsarbeit. Das hat BKA-Präsident Holger Münch im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2 betont. Man habe hier einige Erfolge erzielt, beispielsweise mehrere illegale Marktplätze vom Netz genommen, sagte Münch. "Insofern ist das Darknet für uns kein strafverfolgungsfreier Raum."

Professionelle Terroristen-Netzwerke im Darknet

Man müsse hier "noch mehr tun", so Münch weiter. Terroristen würden im Darknet professionelle Netzwerke bilden, also "dürfen wir keine Chance ungenutzt lassen", etwa beim Kampf gegen den Handel mit Waffen oder gefälschten Papieren: "Da muss man weiter investieren." Es sei ein "klarer Trend", dass mehr und mehr der Schutzfunktionen im Netz für kriminelle Aktivitäten genutzt werden. "Und da müssen wir auf Ballhöhe sein und müssen Täter ermitteln", so Holger Münch in der radioWelt.

Darknet nicht verteufeln

Der BKA-Präsident warnte allerdings vor einer Verteufelung des Darknets, ähnlich wie es auch schon der Chaos Computer Club getan hatte.

"Das Darknet hat eine wichtige Funktion. Es dient dazu, dass Personen, die gefährdet sind, wenn sie kommunizieren, sich schützen können, dass sie eben nicht so leicht ermittelbar sind. In vielen Ländern dieser Erde ist so etwas überlebensnotwendig. Wir wollen nicht das Darknet abschalten. Dieser Eindruck darf nicht entstehen."

BKA-Präsident Holger Münch in der radioWelt auf Bayern 2


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