Bayern 2 - Kleine Feiertage


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Mini-Lichtmess "Besonders beliebt ist der Weihrauch-Kurs"

Schminken, basteln, Weihrauchschwenken - Mariä Lichtmess ist seit rund 60 Jahren traditionell der Ministrantentag in der Erzdiözese München und Freising. Denn Lichtmess war früher der Tag der Dienstboten. Als Mess-diener haben die Ministranten darum eine besondere Beziehung zu dem Feiertag.

Stand: 01.02.2013

Das Fest Mariä Lichtmess, oder auch nach der Liturgiereform Darstellung des Herrn genannt, feiert die Kirche 40 Tage nach der Geburt Jesu. Das Ereignis, das gefeiert wird, beschreibt der Evangelist Lukas: Nach den Vorschriften des Alten Testaments gilt eine Frau vierzig Tage nach der Geburt eines Sohnes und achtzig Tage nach der Geburt einer Tochter als unrein und muss ein Schaf und eine Taube dem Priester als Reinigungsopfer übergeben.

Als Maria und Josef Jesus in den Tempel "vor dem Herrn" bringen, begegnen sie dabei dem greisen Simeon, der, vom Heiligen Geist erleuchtet, den menschgewordenen Sohn Gottes erkennt und preist:

"Da nahm er (Simeon) ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: 'Herr nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, welchen du bereitest hast vor allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preis deines Volkes Israel.' Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich deshalb, dass von ihm geredet ward. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: 'Siehe, dieser wird gesetzt zu einem Fall und Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird (und es wird ein Schwert durch deine Seele dringen), auf dass vieler Herzen Gedanken offenbar werden.'"

LK 2, 24ff

Im 8. Jahrhundert verbreitete sich das Fest von Rom aus. Seit dem Mittelalter werden am 2. Februar die Kerzen gesegnet und die Gläubigen sind zu einer Lichterprozession eingeladen. Daher auch die volkstümliche Bezeichnung: Mariä Lichtmess (engl. Candlemas). Dabei singt man den Lobgesang des Simeon. Von den gesegneten Kerzen erwartet man Schutz und Hilfe in vielen Nöten.

Im bäuerlichen Leben katholischer Gegenden bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war der 2. Februar ein Feiertag, an dem das Dienstjahr endete und ein neues begann: der sogenannte Dienstbotenwechsel. Es war aber auch der Lostag, der für die Wettervorhersage eine wichtige Rolle spielte.


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