Bayern 2 - Katholische Welt


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Auf den Spuren der Resl von Konnersreuth Scheinheilige oder Dienerin Gottes?

Die einen halten sie für eine Scheinheilige, für die anderen ist sie eine "Dienerin Gottes" - Therese Neumann aus Konnersreuth in der nördlichen Oberpfalz. Obwohl bereits seit genau 50 Jahren tot, bewegt die Resl – wie sie sie im Volksmund genannt wird - noch immer die Gemüter.

Stand: 18.04.2012 | Archiv

Therese Neumann soll die Wundmale Jesu empfangen, sich jahrelang ausschließlich von der täglichen Kommunion ernährt und Visionen gehabt haben. Grund genug für die bedingungslosen Anhänger der Resl, ihre Seligsprechung zu fordern. Damit haben sie beim Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller ein offenes Ohr gefunden.

Dankestafeln von Resl-Fans am Grab von Therese Neumann

Der hat mittlerweile ein offizielles Seligsprechungsverfahren eingeleitet. Sehr zum Leidwesen der Resl-Kritiker. Die halten die Resl schlicht und einfach für eine Scheinheilige. Abiturientinnen und Abiturienten des Regensburger Albertus-Magnus-Gymnasiums wollten es genauer wissen und haben sich im Rahmen des Projektseminars Katholische Religionslehre auf die Spuren der "Konnersreuther Resl" begeben.

Unter Anleitung von BR-Reporter Siegfried Höhne haben sie unter anderem in Konnersreuth mit Zeitzeugen, Gläubigen und dem dortigen Ortspfarrer gesprochen. Hinzu kamen Interviews mit dem bekannten Autor und Publizisten Christian Feldmann, der ein Buch über das Phänomen Konnersreuth geschrieben hat, und mit Domvikar Georg Schwager, dem Beauftragten des Regensburger Bischofs für die Seligsprechung. Was die jungen Leute so alles herausgefunden haben, und zu welchem Urteil sie gekommen sind – das ist Thema der Katholischen Welt.

Biografische Eckdaten

Grabstein der Resl

  • Am 9. April 1898 wird die "Resl aus Konnersreuth" als Therese Neumann geboren.
  • Mit 16 Jahren beginnt sie als Magd bei einem Bauern zu arbeiten.
  • Im Alter von 18 Jahren wird sie nach einem Brandunfall zum Pflegefall – sie liegt gelähmt und blind im Bett.
  • 1923 und 1925 heilen ihre Leiden plötzlich.
  • 1926 hat sie zum ersten Mal Visionen. Sie durchlebt das Leiden Christi, blutet – immer an einem Freitag – aus Jesu Wundmalen und erlangt dadurch große Bekanntheit. Menschen aus aller Welt pilgern nach Konnersreuth, um die Resl live zu erleben.
  • Seit 1927 soll die "Resl" überhaupt nichts mehr gegessen und getrunken haben – außer der täglichen Hostie und einem Schluck Wasser. Abgenommen hat sie nicht.
  • Therese Neumann stirbt am 18. September 1962. Seitdem fordern Anhänger und Fans der Resl immer wieder, sie seligzusprechen.

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